Eishockey
Eisbären schlagen das erste Mal zurück

Die Regensburger verkürzen nach imponierender Vorstellung in der Finalserie und können am Freitag in Selb ausgleichen.

20.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:09 Uhr
Nicht zu stoppen war Eisbär Constantin Ontl im dritten Playoff-Finale gegen Selb: Hier erzielt der Außenstürmer sein drittes Tor und das 4:0. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Die Eisbären des EV Regensburg melden sich in der Finalserie der Playoffs in der Eishockey-Oberliga Süd zurück. Mit einer imponierenden Vorstellung gelang dem Team der Trainer Max Kaltenhauser und Stefan Schnabl gegen die Selber Wölfe mit dem 5:0 (3:0, 1:0, 1:0) der erste Sieg. Am Freitag um 19.30 Uhr können die Oberpfälzer in Oberfranken nun ausgleichen.

Nie hatten die Eisbären in den beiden ersten Finalspielen das Vergnügen gehabt, eine Führung zu genießen – und jetzt das! Nach einer Selber Eröffnungschance ging es unter den Augen von DEB-Präsident Franz Reindl in der Donau-Arena Schlag auf Schlag. „Das eine oder andere Tor mehr für unseren Block wäre schön“, hatte sich Eisbären-Verteidiger Korbinian Schütz im Vorfeld der Partie gewünscht – und zack, da war es. Nach nur 185 Sekunden traf Fabian Herrmann mit der Rückhand als zwölfter Regensburger Playoff-Torschütze und erzielte sein erstes Playoff-Tor.

Es hätte noch höher sein können

Wenig später steuerte Kapitän Peter Flache alleine auf Wölfe-Schlussmann Michel Weidekamp zu und hämmerte den Puck am Tor vorbei (4:35). Dafür war Reihenpartner Constantin Ontl 29 Sekunden später zur Stelle und erzielte das 2:0. Das hätte nicht alles sein müssen für die Eisbären in dieser verrückten Anfangsphase mit Regensburger Chancen zuhauf: Tomas Schwamberger tauchte ebenfalls alleine vor Weidekamp (5:58), vergab aber genauso wie Playoff-Topskorer Nikola Gajovsky, der noch einmal passen wollte, statt es selbst zu versuchen (7:00), und später der von Lukas Heger bediente Erik Keresztury (11.). Das defensiv in den Playoffs bisher so famos stabile Selb, das in acht seiner zuvor zehn Playoff-Auftritte maximal zwei und zweimal sogar gar keinen Gegentreffer erhalten hatte, wirkte angeschlagen und auch ein wenig geschockt.

„Kampfgeist, Wille, Mentalität: Das ist alles, was jetzt zählt“ hatten die Eisbären-Fans ihrem Team per Banner mit auf den Weg gegeben – und das Regensburger Team, das keines seiner zuvor 24 Heimspiele nach regulärer Spielzeit verloren hatte, setzte das perfekt in die Tat um und hätte nach 20 Minuten sogar noch höher als 3:0 führen können, das erneut Ontl mit seinem schon achten Playoff-Tor erzielte, als er nach Kereszturys Vorarbeit die Scheibe über die Linie drückte (17:46).

Allerdings: Das Sonntagsspiel, als die Eisbären einen 0:3-Rückstand in Selb fast egalisiert hatten und auf 2:3 herangekommen waren, war natürlich noch präsent. Das Spiel war im zweiten Abschnitt auch durchaus offener, doch Selber Großchancen gab es nicht im Überfluss. Gegen Wölfe-Topspieler Nick Miglio freilich parierte Peter Holmgren nach 135 Sekunden bestens. Die Regensburger ließen sich das Spiel nicht aus der Hand nehmen und blieben stets auf der Hut.

Und sie hatten einen Constantin Ontl „on fire“. Als die Selber wieder einmal so eine große Lücke ließen wie im Startdrittel, stieß der 22-jährige Außenstürmer nach einem starken Pass von Jakob Weber hinein und schaffte 183 Sekunden vor der zweiten Pause das 4:0.

Kereszturys Schlusspunkt

Und auch im Schlussdrittel war spürbar, dass die Regensburger, die ihr Trainer Max Kaltenhauser gerne als „Scheibenbesitz-Mannschaft“ bezeichnet, den Gästen aus Oberfranken nicht noch einmal die Chance geben wollten, ins Spiel zurückzukommen. Im Gegenteil: Als Michel Weidekamp eine Scheibe nicht festhalten konnte, war mit Erik Keresztury erneut ein Spieler der zweiten Sturmreihe zur Stelle und erzielte mit seinem dritten Playofftor nach 47:03 Minuten das 5:0. Danach war das Spiel gelaufen, die einzige Unterzahlsituation nach der Strafe für Richard Divis (53.) wurde überstanden – und die Saisonfortsetzung am Freitag und der Shutout für Keeper Peter Holmgren waren gesichert.

Statistik: Regensburg – Selb 5:0 (3:0, 1:0, 1:0)

Eisbären Regensburg: Holmgren – Heider, Gulda; Weber, Tippmann; Vogel, Schütz; Zitzer, Bühler – Heger, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Flache; Geigenmüller, Herrmann, Schwamberger; Stöhr, Kroschinski, Schmidt

Selber Wölfe: Weidekamp – Slavetinsky, Linden; Silbermann, Ondruschka; Otte, Böhringer; Wenisch, Klughardt – Snetsinger, Miculka, Zimmermann; Deeg, Gare, Miglio; Boiarchinov, Hammerbauer, Schiener; Hechtl, Gelke, Geisberger

Tore: 1:0 (3:05) Herrmann (Vogel-Geigenmüller), 2:0 (5:04) Ontl (Flache-Tippmann), 3:0 (17:46) Ontl (Flache-Keresztury), 4:0 (36:57) Ontl (Weber-Tippmann), 5:0 (47:03) Keresztury (Flache)

Schiedsrichter: Andreas Flad/Vladislav Gossmann. – Strafminuten: Regensburg 4 – Selb 8. – Playoff-Stand: 1:2