Aktion
Eltern fordern Öffnung der Schulen

Initiative in Gleißenberg sieht Benachteiligung des Grenzlands.

18.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:48 Uhr
„Ostbayern sieht Schwarz“ – die Elterninitiative auch! −Foto: Seidel Susanne/Seidel Susanne

Im Zusammenhang mit der Initiative „Ostbayern sieht Schwarz“ haben sich Eltern der Gemeinde Gleißenberg zu einer Gemeinschaft formiert. „Zusammen mit den Eltern aus Weiding, Dalking und Eschlkam streben sie einen stillen Protest für die Bildung der Kinder und den Fortlauf der Schulen und Kindergärten an.“ Ihre Plakate haben Aufschriften wie, „Ich vermisse meine Schule/Kindergarten“, oder „Auch ich bin systemrelevant“, oder auch „Wir wollen wieder mit unseren Freunden spielen“

Auslöser des Ganzen war der Beschluss der Regierung, Schulen, Kindergärten sowie auch Einzelhandel und Gastronomie erst ab einem Inzidenzwert unter 100 pro 100000 Einwohnern öffnen zu dürfen.

Susanne Seidel als Sprecherin der Aktion schreibt: „Die Wirtschaft in Ostbayern ist schwer gebeutelt, keine Frage. Aber eine Schulpflicht auszusetzen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die Kinder in dieser Region haben im letzten Jahr seit Beginn des Lockdowns, in etwa 5 Monate die Schule besuchen dürfen. Das geschah aber meist im Wechselunterricht und bei herabgestufter Stundenzahl.“ Im Grenzgebiet, so heißt es weiter, scheine es aussichtslos, „einen Inzidenzwert unter 100 zu erreichen“. Als Grund dafür sieht die Elterninitiative die „wirtschaftlich wichtigen Arbeitnehmer aus dem tschechischen Nachbarland“, in dem es extrem hohe Inzidenzwerte gibt. Seidel beschreibt das Problem so: „Eine Grenzschließung wäre denkbar, würde die Wirtschaft jedoch weiter schwächen.“ Die Eltern fragten sich, ob die Kinder im Jahr 2021 überhaupt noch eine Schule oder einen Kindergarten besuchen dürften. Angestrebt werde eine „faire Lösung für grenznahe Gebiete“. Seidel: „Kinder brauchen Bildung und soziale Gemeinschaften, Eltern brauchen Arbeitsplätze und Verdienst. Nur in diesem Kreislauf kann eine Wirtschaft funktionieren.“

Wenn Urlaube in Mallorca erlaubt seien, sollten Schulen und Kindergärten nicht geschlossen sein.