Fünfstellige Mehrkosten
Energiekrise trifft die SpVgg Ziegetsdorf mehr als hart

05.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:26 Uhr
Daniel Steffen
Die Spielvereinigung Ziegetsdorf ehrte Mitglieder, darunter auch Vereinsvorsitzenden Hans-Peter Lintl (3. v. r. ) −Foto: Daniel Steffen

Der drastische Anstieg der Energiepreise lässt Vereinen wie der Spielvereinigung (SpVgg) Ziegetsdorf keine andere Wahl: Um künftig die Eigenkosten abdecken zu können, einigte sich der Verein bei der Jahresversammlung auf eine Anhebung der Mitgliedsbeiträge in zwei Schritten.



So steigen die Beiträge für das kommende Jahr sowie das darauf folgende Jahr 2024 um jeweils zwölf Euro. Belief sich der jährliche Mitgliedsbeitrag für Erwachsene auf bisher 70 Euro, fällt für das Jahr 2023 ein Beitrag von 82 Euro und für 2024 ein Beitrag von 94 Euro an.

Auch Jugendliche betroffen

Auch für die Jugendlichen, für die bisher ein Jahresbeitrag von 45 Euro galt, werden die Sätze schrittweise um je zwölf Euro angehoben. Mit einer großen Mehrheit segneten die versammelten Mitglieder das Vorhaben per Akklamation ab. Ein anderer Vorschlag, die Beiträge im kommenden Jahr auf 100 Euro zu erhöhen und dann von weiteren schrittweisen Anpassungen abzusehen, fand indes nur wenig Anklang.

Die Begründung für die Anhebung legte Kassier Kurt Günther offen: "Wir brauchen das Geld, sonst können wir in zwei Jahren zusperren, weil wir die Energiekosten nicht bezahlen können." Rund 12000 Euro würden diese seiner Einschätzung nach im kommenden Jahr verschlingen. Deshalb sei es oberstes Gebot, die Einnahmen „stark zu verbessern“.

Neben dem Verbrauch für sanitäre Einrichtungen fallen energetisch vor allem die Flutlichter ins Gewicht. Bei vier der Flutlichtmasten hatte die Spielvereinigung erst im September neue LED-Leuchtenträger installieren lassen. Die uneingeschränkte Fürsprache für die Beitragsanhebung erreichte die SpVgg auch deshalb, weil sie ohnehin im Vereinsvergleich „sehr niedrige Sätze“ habe und auf zusätzliche Abteilungsbeiträge verzichte. Die Finanzlage gestaltet sich bei der Spielvereinigung trotz vorausgegangener Corona-Krise weiterhin solide – und auch die Mitgliederzahl zieht wieder deutlich an. Nach einem coronabedingten Rückgang habe sie wieder die 500er-Marke geknackt, resümierte Vereinsvorsitzender Hans-Peter Lintl zufrieden. Ein weiterer Zuwachs sei jedoch schwierig, da die Trainingsplätze bereits kaum ausreichend seien.

„Wir können keine Mannschaften mehr aufnehmen, weil wir die Plätze nicht haben“, bedauerte Fußball-Abteilungsleiter Herbert Blank. Ausweichmöglichkeiten wie die Bezirksanlage Ost kämen leider nicht infrage, da dort die Kapazitäten erschöpft seien. „Da müssen wir dringend etwas unternehmen“ lautete daher sein Appell hinsichtlich Gesprächen mit der Stadt. Er zog einen Vergleich mit dem FSV Prüfening, der sich in ähnlicher Lage befinde und ebenfalls vehement auf der Suche sei.

Auch was die Übungsleiter und die Funktionäre angeht, mahnt die SpVgg Ziegetsdorf zu Engagement. „Wir brauchen Unterstützung, denn der Abteilungsleiter Fußball und der erste Jugendleiter stehen bald nimmer zur Verfügung. Auch ich selbst werde den Job nicht ewig machen", betonte Lintl hinsichtlich seiner zwölfjährigen Tätigkeit im Amt.

Neue Trainer benötigt

Bezüglich der Übungsleiter sei man zwar „so eben über den Berg", aber auf langfristige Sicht würden neue Trainer für die Jugendmannschaften benötigt. Für die Abteilung Damengymnastik konnte der Verein mit Julia Pongraz eine neue Trainerin gewinnen.

Die Ehrungen: Elisabeth Dollinger-Mayer, Ingrid Kaps, Stefan Nuißl und Andreas Broll gehören dem Verein seit 25 Jahren an. 40 Jahre: Vereinsvorsitzender Hans-Peter Lintl, Josef Mundigl, Renate Lintl und Manfred Heindl; 50 Jahre: Johann Herrmann; 60 Jahre: Reinhard Karmann und Helmuth Graf. Und Josef Thum ist bereits seit 70 Jahren dabei.