Ehrung
Engagement für die Heimat

Zehn Persönlichkeiten aus dem Landkreis wurden für ihre großen Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung geehrt.

23.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:40 Uhr
Geehrt wurden Bürgermeister, Stadt-, Markt- und Gemeinderatsmitglieder sowie Kreisräte, die lange Jahre Verantwortung in der kommunalen Selbstverwaltung getragen haben. −Foto: Steffi Bauer cba/MZ

Um in den Kommunen etwas zu bewegen, wichtige Projekte auf den Weg zu bringen und Menschen mitzureißen, brauche es Personen, die das Recht auf die kommunale Selbstverwaltung konstruktiv als Gestaltungsauftrag nutzen, hob Landrat Franz Löffler am Dienstag hervor. Er freute sich, im Rahmen einer kleinen Feierstunde die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze des Bayerischen Staatsministers des Innern, für Sport und Integration – Joachim Herrmann – an Persönlichkeiten aus dem Landkreis für ihr kommunalpolitisches Wirken überreichen zu dürfen.

„Es ist das Verwurzeltsein bei den Menschen vor Ort, das Sie auszeichnet“, sagte der Landrat an die zehn Geehrten gerichtet. „Sie haben über Jahrzehnte hinweg unsere Heimat geprägt.“ Viele kommunale Einrichtungen seien für den Bürger selbstverständlich, sei es Wasserversorgung, Gemeindestraßenbau, Kindergärten, Schul-, Sport- und Freizeitanlagen, Bauleitplanung und vieles mehr. Es seien die Vielfalt der kommunalen Leistungen und Bürgernähe, die die Arbeit im Stadt-, Gemeinde- oder Marktgemeinderat und auch Kreistag so interessant machten. All das erfordere aber auch einen großen Teil der Freizeit. „Hinzu kommt, dass man sich oft auch mit herber Kritik auseinandersetzen muss und nicht nur Lob erntet“, so der Landrat. Doch es habe sich gezeigt: „Die Bürger hatten stets Vertrauen in Ihre Arbeit, sonst wären Sie nicht immer wieder gewählt worden.“

Jahrzehntelanges Engagement

Im Namen der Bayerischen Staatsregierung, verbunden auch mit einem herzlichen Dank im Namen des Landkreises, übergab der Landrat die Medaillen sowie die Urkunden an die Geehrten. Den Anfang machte Wera Müller, ehemaliges Mitglied des Stadtrats Furth im Wald und des Kreistages Cham. „Sie haben sich 28 Jahre in besonderem Maße der Kommunalpolitik verschrieben“, so der Landrat, der auch den großen Einsatz hervorhob, mit dem sie das Amt der Behindertenbeauftragten des Landkreises ausgeübt habe.

Ganze 36 Jahre lang engagierte sich Josef Berlinger, ehemaliges Mitglied des Kreistages Cham und ehemaliger Bürgermeister des Marktes Neukirchen b. Hl. Blut, in der kommunalen Selbstverwaltung. Franz Xaver Gmach, Bürgermeister der Gemeinde Hohenwarth, der sich seit 25 Jahren für die Belange der Gemeinde einsetze, liege besonders viel an der Daseinsvorsorge für die Bürger, betonte der Landrat in seiner Laudatio. Schon über drei Jahrzehnte, so Löffler, sei Franz Gregori, 3.Bürgermeister der Stadt Bad Kötzting, dem Allgemeinwohl in besonderem Maße verpflichtet.

In seinen 30 aktiven Jahren in der Kommunalpolitik, betonte Löffler in der Laudatio für Georg Höcherl, den ehemaligen 2. Bürgermeister des Marktes Falkenstein, habe dieser sich stets mit großem Engagement für das Wohl seiner Mitbürger eingesetzt. Auch Josef Kammermeier, ehemaliger Bürgermeister des Marktes Eschlkam und ehemaliges Mitglied und Fraktionssprecher des Kreistages Cham, sei 24 Jahre lang dem Allgemeinwohl in besonderem Maße verpflichtet gewesen.

Johann Kerscher, ehemaliger 2. Bürgermeister des Marktes Neukirchen b. Hl. Blut, habe sich in drei Jahrzehnten immer für die Anliegen der Bürger eingesetzt, sein besonderer Einsatz habe beispielsweise der Neugestaltung und Besucheröffnung des Klostergartens gegolten. Wolfgang Kerscher, schon seit über 30 Jahren Mitglied des Stadtrats Bad Kötzting und seit 1996 im Kreistag aktiv, habe die positive Entwicklung des Landkreises ganz entscheidend mitgeprägt und vertrete auch als Stadtrat tatkräftig die Interessen der Bürger.

Auch Alfred Klein, ehemaliges Mitglied des Gemeinderats Chamerau und ehemaliger 2. und 3. Bürgermeister der Gemeinde Chamerau, widmete sich drei Jahrzehnte lang der Kommunalpolitik und setzte sich insbesondere für die Ortsumgehung Lederdorn mit dem Ziel der Verkehrsentlastung ein.

Gute Erfahrungen mitnehmen

Heinrich Wieser war 36 Jahre lang Mitglied des Stadtrats Bad Kötzting, er sei als Referent für die Stadtverwaltung aufgrund seiner beruflichen Fachkenntnisse in land- und forstwirtschaftlichen Fragen stets ein guter Vermittler zwischen Verwaltung und Landwirten bzw. Waldbesitzern gewesen, so Löffler.

Ein „Vergelt’s Gott“ und die besten Genesungswünsche gingen vom Landrat an Michael Mühlbauer, 2. Bürgermeister in Furth im Wald, für den ebenfalls eine Medaille bereitliegt und der krankheitsbedingt entschuldigt war. „Bitte nehmen Sie die guten Erfahrungen aus den vielen Jahrzehnten Kommunalpolitik mit“, appellierte der Landrat an die Geehrten. „Freuen Sie sich über all das, was nachhaltig an Wert geschaffen wurde, und denken Sie daran, dass Sie ein gutes Stück daran beteiligt sind.“