Geschichte
Erasbach soll schöner werden

Anlässlich der Dorferneuerung blickt die Mittelbayerische zurück. Erstmals erwähnt wurde der Ort am 22. Juli 1080.

26.05.2020 | Stand 16.09.2023, 5:07 Uhr
Franz Guttenberger

Erasbach feierte vor 40 Jahren ganz groß. Nun stehen wieder Verschönerungen und Verbesserungen an. Foto: Franz Guttenberger

Der Ort Erasbach hat eine interessante Geschichte. Im Zuge der Gebietsreform wurde die ehemalige Gemeinde 1978 in die Stadt Berching eingemeindet. Letzter Bürgermeister der früheren Gemeinde Erasbach war Johann Hilpoltsteiner. Neben Erasbach kamen Plankstetten und Holnstein als letzte Gemeinden bei der Gebietsreform 1978 zur Stadt Berching. Vor 40 Jahren feierte Erasbach ein großes Fest: die 900 Jahrfeier.

Ortssprecher war vor 40 Jahren der früh verstorbene Hermann Wiesner. Er war auch viele Jahre im Stadtrat in Berching. Damals erlebte Erasbach einen großen Aufschwung. Viele neue Häuser wurden in der Glucksiedlung errichtet. Nun, nach 40 Jahren, stehen im Zuge der Dorferneuerung erneut mehrere Maßnahmen zur Verschönerung an. Ortssprecher Willi Bauer und Bürgermeister Ludwig Eisenreich haben den Maßnahmenkatalog zur Dorferneuerung den Einwohnern bereits vorgestellt. Der Plan muss noch vom Stadtrat beschlossen werden.

Heimatforscher verfasst Chronik

Der damalige Heimatforscher und Oberstudienrat Herbert Lang hatte zum Jubiläum eine Geschichte von Erasbach verfasst. Lang stellt darin fest, dass die erste urkundliche Nennung von ,,Erichesbach” am 22. JuIi 1080 war. An diesem Tag verlieh König Heinrich IV. (1056-1106) dem Eichstätter Bischof Udalrich den Wildbann.

Christoph Willibald Gluck:Weitere Persönlichkeiten:
Der berühmte Sohn der Gemeinde Berching erblickte 1714 das Licht der Welt. Das Gluckdenkmal in Erasbach wurde 1871 enthüllt. Es war damals ein großer Festtag.Franz Xaver Buchner und Anton Kolb waren neben Domkapitular Joseph Klebl weitere berühmte Erasbacher. Ein großes Fest war vor 40 Jahren die 900 Jahrfeier.

Etwa hundert Jahre später wird von der Weihe einer Kirche zu ,,Erinsbach" berichtet. Es handelt sich dabei um ein kleineres Gotteshaus, das der Eichstätter Bischof Otto (1182-1196) um das Jahr 1188 weihte. Im 12. Jahrhundert stand in Erasbach auch schon eine Burg, deren Besitzer Reichsministerialen waren.

Bistum Eichstätt als Erbe

Im Jahr 1305 starb mit Gebhard VII. das mächtige Geschlecht der Grafen von Hirschberg aus. In seinem Testament setzte er das Bistum Eichstätt als Erben ein. Aufgrund des Vertrags von Gaimersheim am 19. Oktober 1305 kam ,,Erispach“ als Hirschberger Erbe an die Kirche von Eichstätt. Die Burg wechselte wie viele mittelalterliche Burgen häufig den Besitzer.

Christoph Mühlbeck starb am 17. Juni 1473, Wolf Mühlbeck am 1. August 1514. Als weiterer Besitzer von Erasbach erscheint Hans Thannhäuser. Urkundlich wird Thannhäuser 1528 genannt. 1774 gehörten zur Hofmark Erasbach 17 Häuser, ferner Besitzungen in Bachhausen, Großberghausen, Kevenhüll, Mörsdorf und Weihersdorf. Erasbach gehörte kirchlich seit dem Mittelalter zur Pfarrei Weidenwang. Auch den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) bekam Erasbach in voller Härte zu spüren. 1643 brach das Unheil über den Ort herein: Durchziehende Schweden brannten den größten Teil des Dorfes nieder. Der Wiederaufbau dauerte Generationen.

Barocker Altar als Zierde

In der Barockzeit erhielt die Kirche „Mariä Heimsuchung” ihre einzigartige barocke Ausgestaltung. Der gotische Ostchor (mit Turm) aus dem 14. Jahrhundert blieb erhalten. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde ein barocker Hochaltar aufgestellt, der noch heute als Zierde gilt. Die beiden Seitenaltäre entstanden um 1725.

Während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701-1714) war die freigewordene Jägerstelle in Erasbach neu zu besetzen. Durch Vermittlung des Schultheißen von Neumarkt, Johann Georg Graf von der Hauben, erhielt die vakante Stelle Alexander Johann Gluck aus Neustadt an der Waldnaab.

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