Über 30.000 Tote
Erdbebenkatastrophe: 130 Bauunternehmer im Visier türkischer Ermittler

12.02.2023 | Stand 12.02.2023, 14:57 Uhr
Die mangelhafte Bauweise vieler Gebäude soll mitverantwortlich für das dramatische Ausmaß der Erdbebenkatastrophe in der Türkei sein. −Foto: dpa

Sechs Tage nach dem verheerenden Erdbeben sind zwei weitere Bauunternehmer in der Türkei festgenommen worden. Insgesamt laufen Ermittlungen gegen 130 Unternehmer, die für den Einsturz zahlreicher Gebäude mitverantwortlich sein sollen.



Ein Unternehmer, der für die Bauleitung zahlreicher eingestürzter Gebäude in Adiyaman verantwortlich gewesen sein soll, sei mit seiner Ehefrau am Istanbuler Flughafen gefasst worden, meldete die Nachrichtenagentur DHA am Sonntag. Die beiden hätten sich mit einer großen Menge Bargeld nach Georgien absetzen wollen.

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Nach offiziellen Angaben ermitteln die Staatsanwaltschaften inzwischen gegen mehr als 130 Menschen, die dafür verantwortlich sein sollen, dass Gebäude eingestürzt sind. Gegen mehr als 100 wurde bereits Haftbefehl erlassen.

Die Opposition sieht auch Präsident Recep Tayyip Erdogan in der Verantwortung und wirft ihm vor, es in seiner 20-jährigen Regierungszeit versäumt zu haben, das Land auf ein solches Beben vorzubereiten.

Indes ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 30.000 gestiegen. Alleine in der Türkei liege die Zahl bei 29 605, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad. Aus Syrien wurden zuletzt 3575 Tote gemeldet.

− dpa