Cham/Landkreis
Erkrankungen der Atemwege an der Spitze

Atemwegserkrankungen sind der häufigste Grund für Krankschreibungen.

21.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:42 Uhr
31,3 Krankmeldungen je 100 AOK-versicherte Arbeitnehmer gab es im vergangenen Jahr im Landkreis Cham wegen Atemwegserkrankungen. −Foto: Patrick Pleul/dpa

Das zeigt die aktuelle Auswertung der AOK zum Krankenstand für 2020. 31,3 Krankmeldungen je 100 AOK-versicherte Arbeitnehmer gab es im vergangenen Jahr im Landkreis Cham wegen dieser Krankheitsart. Im Jahr zuvor waren es 35,3 Krankmeldungen. Weitere 2,1 Arbeitsunfähigkeitsfälle entfielen auf die gesicherte Diagnose Covid-19, die seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland im März vergangenen Jahres zusätzlich erfasst werden.

Muskel-/Skeletterkrankungen verursachten 27,2, Verletzungen 15,2 und Erkrankungen des Verdauungssystems 12,2 Arbeitsunfähigkeitsfälle. „Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursachen Muskel- und Skeletterkrankungen von allen Krankheitsarten immer noch die meisten Ausfalltage“, so Markus Edinger, Direktor von der AOK in Cham. Statistisch gesehen war deswegen 2020 jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer im Landkreis Cham 5,9 Tage krank geschrieben. 3,9 Krankheitstage ergaben sich aufgrund von Verletzungen, 2,3 Fehltage aus Atemwegserkrankungen und 0,2 Krankheitstage wegen nachgewiesener Covid-19-Erkrankung.

Insgesamt haben sich im Pandemie-Jahr 2020 weniger AOK-versicherter Arbeitnehmer im Landkreis Cham krank gemeldet. „Die Gesamtzahl der Krankmeldungen sank im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent“, so Edinger. Ein Grund dafür könnten die Corona-Schutzmaßnahmen sein: Abstand halten, Hygienemaßnahmen beachten, Maske tragen – die Ausbreitung anderer Krankheitserreger dürfte dadurch ebenfalls eingedämmt worden sein. Die durchschnittliche Dauer der Erkrankungen hingegen hat sich um 9,9 Prozent auf 15,5 Tage erhöht. Insgesamt war im Freistaat durchschnittlich jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer 14,0 Kalendertage krank.

Damit sind die AOK-versicherten Arbeitnehmer im Landkreis Cham im bayernweiten Vergleich kränker. Mit 5,0 Prozent liegt der Krankenstand über dem Bayernwert von 4,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich weniger Beschäftigte krank gemeldet. Der Krankenstand sank im Landkreis Cham um 0,1 Prozentpunkte.

Trotz der Pandemie konnte die AOK Bayern im vergangenen Jahr knapp 2000 Unternehmen mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) unterstützen. Dafür hat die größte Krankenkasse im Freistaat ihr Angebot auch online ausgebaut. Ein Schwerpunkt sind Angebote zur Stärkung der psychischen Gesundheit, beispielsweise mit Programmen wie Stress im Griff (www.stress-im-griff.de) oder Gesund Führen (www.aok-gesundfuehren.de). Online-Seminare zu Themen wie „Resilienz“ oder „Gesund im Homeoffice“ konnten über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verzeichnen.