Landwirtschaft
Es gibt wieder Erdbeeren in Breitenbrunn

Familie Schön aus Rasch betreibt ein Erdbeerfeld. Das ist aber nur ein Nebenerwerb, denn sie haben auch Milchvieh.

29.05.2020 | Stand 16.09.2023, 5:04 Uhr
Vera Gabler
Die Landwirtsfamilie Schön bietet an der Staatsstraße 2234 zwischen Winn und Rasch Erdbeeren zum Selberpflücken an. Foto: Vera Gabler −Foto: Vera Gabler

Um vom einem landwirtschaftlichen Betrieb leben zu können, ist man wie in jedem anderen Beruf immer gefordert, nicht nur Einnahmequellen zu schaffen, sondern auch die heimische Region leben zu lassen. Auf einem 6000 Quadratmeter großen Feld bietet Familie Schön aus Rasch ab Samstag nun die Möglichkeit an, Erdbeeren selbst zu pflücken. Das Ehepaar Marianne und Dieter Hackenberg aus Rasch konnten es kaum erwarten, die ersten roten Früchte zu ernten.

„Ein paar dürfen auch gleich gegessen werden“, sagt Marianne Hackenberg, während Dieter Hackenberg streng darauf achtet, dass die Erdbeere mit Stil gepflückt wird. „Da bleiben sie länger frisch und wir können daheim beraten, was wir mit den Erdbeeren zu bereiten.“ Die Begeisterung, dass es nun ein Erdbeerfeld direkt vor der Haustüre von Rasch gibt, ist Vorfreude für die Landwirtsfamilie Schön. Konrad Schön hat zusammen mit seiner Frau Christine den elterlichen Betrieb in Rasch übernommen. Die zwei Töchter und die drei Söhne wuchsen in der Landwirtschaft nicht nur auf, sie interessierten sich auch dafür, ergänzt das Familienoberhaupt. Im Gespräch mit dem Tagblatt erzählt er, dass er vor über 25 Jahren den Milchviehbetrieb übernommen habe, dazu Ackerbau. Es ist ein konventioneller Betrieb mit 100 Rindern; auf den Äckern baut man Raps, Getreide und Mais an.

Tierwohlstall für Geflügel

Sohn Max ist mit 26 Jahren schon in das Unternehmen eingestiegen. Im Bereich Biogeflügel zählt deshalb ein Hähnchenmastbetrieb seit vergangenem Jahr zur Einnahmequelle. Denn Vater Konrad hat mit Sohn Max für rund 14 000 Masthähnchen einen Tierwohlstall nördlich von Rasch gebaut. „Der Betrieb läuft gut, nächste Woche kommen neue Tiere“, sagt Max, der ausgebildeter Agrar-Betriebswirt ist.

Ort:Öffnungszeiten:Tipp: Ansprechpartner:
Direkt an der Staatstraße Parsberg - Breitenbrunn zwischen der Abzweigung Winn und Rasch.Montag bis Samstag 7 bis 19 Uhr, Sonn- und Feiertage 9 bis 17 UhrErdbeeren mit Stil pflückenFamilie Konrad Schön aus Rasch

Sein Bruder Jonas hat genau so viel Interesse an der Landwirtschaft. Mit 23 Jahren macht er derzeit seinen Master in Agrarwissenschaft. Während seines Studiums in Triesdorf nahm er an einem interdisziplinären Projektstudium zum Thema Erdbeerfeld teil. Vater Konrad ergänzt, dass Jonas vor über einem Jahr die Arbeit und den Ertrag aus einem Erdbeerfeld für das Familienunternehmen durchkalkuliert habe. Es schien gut ausgefallen zu sein, denn bereits Anfang Juni letzten Jahres wurde der 6000 Quadratmeter große Acker zu einem Erdbeerfeld umgestaltet.

Die Pflanzen wurden gesetzt und damit sie sich etablieren konnten, wurden im vergangenen Jahr alle Blüten weggezwickt. Im Frühjahr diesen Jahres wurden sechs Reihen mit Vlies abgedeckt – „verfrüht“ so Konrad Schön, damit die Saison Ende Mai beginnen könne. „Am Samstag um 9 Uhr dürfen die ersten Pflücker auf das Feld“, sagt Schön, der selbst gespannt ist, wie groß die Nachfrage sein wird. Am Verkaufsstand werden die gepflückten Früchte nach Gewicht abgerechnet. Man kann aber auch schon gepflückte kaufen und wird dabei von der Familie, aber auch von Freunden betreut. Denn schließlich verlangt eine so große Landwirtschaft auch viel Arbeit, die auf vielen Schultern lastet.

Im Gespräch mit dem Tagblatt verrät Konrad Schön weiter, dass man auf einem anderen Feld Enzian als Heilpflanzen für einen pharmazeutischen Betrieb anpflanze, ebenso Arnika.

Erdbeeren vielfältig verarbeiten

Während die Söhne unter Anleitung des jüngsten Sohn Elias noch die letzten Absperrmaßnahmen für das Feld aufbauen, hört man, wie das Ehepaar Hackenberg beim Pflücken der Erdbeeren schon Pläne schmiedet. „Heute machen wir noch einen grünen Salat mit Erdbeeren“, sagt Marianne Hackenberg, während Ehemann Dieter Hackenberg anregt, dass man auch noch einen Erdbeersaft machen könne. Ein absolutes Muss sei es aber für beide, Erdbeeren einzukochen, damit man auch im Winter Erdbeeren mit Eis genießen könne.