Bäume im Kirchenwald
Eschen in Breitenbrunn müssen weichen

Im Kirchenwald rund um St. Sebastian werden Bäume gefällt. Grund dafür ist, dass die meisten von ihnen eine Gefahr darstellen.

02.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:53 Uhr
Leonhard Gmelch (links) und Werner Ferstl schneiden die kranken Bäume um und räumen die Wege frei. −Foto: Werner Sturm/Werner Sturm

Am vergangenen Freitag meldete sich der Winter noch einmal mit vereinzelten Schneegestöbern zurück. Die Zugangswege zu dem eindrucksvollen Gotteshaus auf einem Felsen hoch über Breitenbrunn waren gesperrt, das Knattern von Motorsägen erfüllte die Luft und schwere Traktoren waren im Einsatz. Im steilen Gelände des Kirchbergs und oben rund um die Kirche arbeiteten in kompletter Sicherheitsmontur Leonhard Gmelch aus Breitenbrunn und Werner Ferstl aus Premerzhofen.

Mit roter Farbe gekennzeichnet

Ein paar Tage zuvor hatten die beiden Männer damit begonnen, alle vom ehemaligen Staatsförster Ernst Hautmann, der sich seit geraumer Zeit ehrenamtlich um die Waldungen der Kirchenstiftung Breitenbrunn kümmert, mit roter Farbe gekennzeichneten Bäume zu fällen, zu entasten und die Wege freizuschneiden. Wie berichtet müssen zur Verkehrssicherung alle Eschen in diesem Teil des Kirchenwaldes entfernt werden, weil sie wegen des Eschentriebsterbens zu einer Gefahr für Besucher und Wanderer, für die Nutzer des Parkplatzes am Fuße des Kirchbergs sowie für das Gotteshaus selbst geworden sind.

Bis zu 70 Prozent der Bäume rund um das Gotteshaus sind Eschen. Und es gibt kaum welche, die nicht geschädigt sind. Verantwortlich dafür ist ein Pilz mit dem Namen Falsches Weißes Stengelbecherchen, der in Kombination mit weiteren Sekundärschädlingen wie Wurzelfäulen und dem Eschenbastkäfer dazu führt, dass die Bäume sterben und ganz unvermittelt umstürzen können.

Lebensraum: Brennholz:
Während einige der gefällten Eschen als Totholz als wertvoller Lebensraum für die verschiedensten Tier- und Pflanzenarten dienen sollen, liegen die anderen bereits fein säuberlich zurechtgeschnitten zur Abfuhr bereit auf den Wiesen unterhalb der Wallfahrtskirche.Dabei handelt es sich überwiegend um Brennholz. „Vereinzelt und wenn jemand daran Interesse hat, gibt es auch Stammholz“, erklärt Ernst Hautmann.

Und das ist bei den Winterstürmen der vergangenen Wochen – zum Glück folgenlos – im Bereich des hinteren Treppenaufgangs zur Kirche und am Hang schon öfter passiert. Hautmann verdeutlichte dies an auf einer Wiese gelagerten Bäumen mit erkennbar abgefaultem Wurzelwerk.

70 Prozent des Baumbestandes

Wenn man vom Fuße des Kirchberges aus ein Foto von der Wallfahrtskirche macht, dann sieht man darauf im Vordergrund noch jede Menge Bäume. Wie der Forstmann und der Kirchenpfleger übereinstimmend erklärten, werden dort mit den Eschen aber rund 70 Prozent des gesamten Baumbestandes verschwinden.

Sorgen müsse man sich aber keine machen, weder um das Landschaftsbild noch um die Natur. Die werde sich nämlich schon bald die frei werdenden Flächen, sprich den Wald, wieder zurückholen. Es seien auch keine Nachpflanzungen notwendig, da es in diesem Bereich des Kirchenwaldes eine ausgeprägte Ahorn-Naturverjüngung gebe.