Kommune
Eschlkam hofft

Die Versorgung mit Glasfaseranschlüssen lässt noch auf sich warten. Zum Jahresende soll es aber mehr Klarheit geben.

11.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:57 Uhr
Bürgermeister Florian Adam erklärt den erweiterten Eschlkamer Breitbandausbauplan. −Foto: Schillbach

Zur Mai-Gemeinderatssitzung hieß Bürgermeister Florian Adam beim Thema „Breitbandversorgung Markt Eschlkam“ zum wiederholten Mal Klaus Schedlbauer als Referenten des Eigenbetriebs Digitale Infrastruktur Landkreis Cham willkommen.

„Das Thema brennt den Bürgern, die nach wie vor Probleme damit haben, auf den Nägeln“, stellte das Gemeindeoberhaupt fest. Das gelte vor allem für diejenigen Eltern, deren Kinder ein funktionierendes, schnelles Internet für Schule, Abitur, Studium im Homeschooling bräuchten, aber ebenso auch für Erwachsene, die im Homeoffice arbeiteten.

Klaus Schedlbauer stellte das Ausbaukonzept des Landkreises Cham vor. Darüber hinaus erläuterte er die Zusatzvereinbarungen aufgrund der geänderten Förderrichtlinien.

Das Ausbaukonzept (Glasfaser, Vectoring der Kupferleitungen, Mobilfunk 5 G-Netz): Derzeit gibt es etwa 400 Telekommunikationsanbieter in Deutschland. Der Breitbandausbau im ländlichen Raum ist jedoch für diese Anbieter unwirtschaftlich so Schedlbauer. Früher erfolgte der Breitbandausbau im Wirtschaftlichkeitslückenmodell.

Für den derzeitigen Ausbau wählte der Landkreis Cham das sogenannte Betreibermodell, das heißt, der Landkreis baut das Netz aus und betreibt es über die Verpachtung an einen Telekommunikationsbetrieb.

Die „grauen Flecken“

Dieses Modell ist laut Schedlbauer neu und wird in Bayern nur von zwei Landkreisen betrieben. Neu ist nach seinen Worten auch, dass nun der Ausbau sogenannter grauer Flecke gefördert wird. Für „weiße Flecke“ gilt nach wie vor, dass ein Markterkundungsverfahren durchgeführt werden muss.

Der Breitbandausbau im Landkreis Cham wurde in sechs Projekt- und Fördergebiete aufgeteilt. Diese beinhalten 19 Cluster, die einzeln ausgeschrieben werden.

Nachdem der Glasfaseranschluss an Regensburg erfolgt, beginnt der Ausbau in Falkenstein. Der Ausbau von Eschlkam steht in der Rangfolge 3. Eine Aussage darüber, wann mit der Baumaßnahme in Eschlkam begonnen wird, ist laut Schedlbauer erst Ende des Jahres möglich. Bis dato wurden zwei Bauabschnitte vergeben. Bauausführende Unternehmen sind die Firmen Rädlinger und Streicher.

Der geplante Ausbau im Gemeindegebiet Eschlkam wurde vom Experten Klaus Schedlbauer anhand von Plänen aufgezeigt. Gegenüber der Planung aus dem Jahr 2020 wurden in Eschlkam und Warzenried 105 weitere Anwesen aufgenommen. Im Markt Eschlkam bleiben somit nur rund 100 Gebäude übrig, die derzeit nicht aufgenommen werden können, weil eine Bandbreite von 30 000 bis 100 000 Mbit/s vorliegt.

Nachdem keine Fragen zu dieser Thematik gestellt wurden, dankte Schedlbauer dem Marktgemeinderat für die gute Zusammenarbeit. Die neue Vereinbarung wurde dem Marktgemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.

Auf dem Tisch des Gremiums lagen auch fünf Bauanträge und Vorbescheide zur Einsichtnahme und Bewilligung. Besonders erfreulich sei für ihn, dass immer Anfragen nach Baugrundstücken von Einheimischen, aber auch von Auswärtigen bei der Gemeinde eingingen, betonte Bürgermeister Adam.

So wird in der Further Straße ein Hackschnitzellager gebaut. Weiter lag ein Bauantrag für eine Überdachung des Biergartens beim Hotel Böhmerwald mit Anbau von WCs und Lager vor. Das geplante Bürogebäude in Neuaign wurde mit einigen Abweichungen befürwortet. Für Neuaign, Neumarker-Straße, lag ein Vorbescheid für den Bau einer Reithalle und eines Zweifamilienwohnhauses mit Doppelgarage vor, ebenso der Eingabeplan mit den Ansichten für den Kita-Anbau.

Pro-Kopf-Verschuldung gesunken

Die wichtigsten Zahlen zur Feststellung und Entlastung der Jahresrechnung 2020 des Marktes Eschlkam: Die Pro-Kopf-Verschuldung konnte von 192,91 auf 162,49 Euro gesenkt werden. Darüber hinaus wurde die außerordentliche Tilgung eines Darlehens in Höhe von 34 086 Euro vorgenommen. Dem Vermögenshaushalt konnte vom Verwaltungshaushalt ein Überschuss zugeführt werden.

Zugleich verwies Bürgermeister Adam darauf, dass aufgrund anstehender Investitionen mit Straßeninstandsetzungen, Mehrkosten für den Glasfaserausbau, die Ausschreibung für ein neues Feuerwehrfahrzeug HLF 20 und andere Projekte enorme Kosten anfallen werden.

Nachdem Marktgemeinderat Stephan Peinkofer in der letzten Sitzung von der mutwilligen Zerstörung der Fenster im Aussichtsturm von Kleinaign berichtet hatte – „das ist wirklich kein schönes Bild“ –, wurde ein Kostenvoranschlag eingeholt. Mit 700 Euro würde der Austausch der Fenster zu Buche schlagen.

Die Frage stand im Raum, ob man in dem Aussichtsturm überhaupt Fenster brauche. Dazu informierte Bürgermeister Adam, dass er, als die Sicherheitsbesprechung mit der Polizei stattfand, die Sachbeschädigungen angesprochen habe. In diesem Zusammenhang habe ihm der Further Polizeichef Vincent Bauer zugesichert, dass er in Zukunft mehr Streifenfahrzeuge vorbeischicken werde.

Am Samstag, 15. Mai, tagt um 14 Uhr der Bau- und Straßenbau-Ausschuss.

Marktrat Michael Breu regte an, dass der Bauhof doch einmal die Forstwege durchfahren sollte, denn da wäre einiges zu erledigen.

Bürgermeister Florian Adam bedankte sich besonders bei Josef Kerscher für dessen Angebot, Impfwillige zum Nulltarif zum Impftermin und wieder nach Hause zu fahren.

Namens aller „Pestfriedhof-Grabbesitzer“ bedankte sich Marianne Schillbach bei Bürgermeister Adam dafür, dass die schon lange genehmigte zusätzliche Wasserleitung im Pestfriedhof nun rechtzeitig zum Frühlingsbeginn fertig wurde. Im vergangenen Jahr war die Leitung verlegt worden, doch es hatte Lieferschwierigkeiten beim Wasser-Grand gegeben; nun war er geliefert worden. (kbi)