Urteil am Freitag
Ex-Freundin geschlagen: Jérôme Boateng will im Prozess nicht aussagen

20.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:16 Uhr
Das Amtsgericht hatte ihn im vergangenen Jahr in erster Instanz wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt. −Foto: Peter Kneffel/dpa

Begleitet von großem Medienrummel hat vor dem Landgericht München I ein neuer Prozess gegen den langjährigen Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng begonnen.



In seinem Berufungsprozess um den Vorwurf der Körperverletzung hat Jérôme Boateng die Aussage verweigert. „Er bestreitet strafbares Tun, wird sich ansonsten aber nicht zur Sache äußern“, sagte sein Anwalt am Donnerstag vor dem Landgericht München I. Boatengs Verteidiger betonten, ihr Mandant habe vor allem vor dem Hintergrund umfangreicher Berichterstattung über ihn im Vorfeld des Prozesses „Anspruch auf ein faires Verfahren“.

Aussage von Boatengs Ex-Freundin geplant

Zuvor hatte Boateng einen Vorschlag des Gerichts auf eine Verständigung abgelehnt. Er könne das „mit seinem Gewissen nicht vereinbaren“. Auch wenn die Verhandlung sicher „anstrengend und langwierig“ werde, wolle Boateng das Verständigungsangebot nicht annehmen, sagten die Anwälte.

Möglich wäre es unter Umständen beispielsweise gewesen, dass die Prozessparteien ihre Berufung zurücknehmen und das Urteil des Amtsgerichts, das Boateng im vergangenen Jahr wegen Körperverletzung an seiner Ex-Freundin zu einer Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt hatte, damit rechtskräftig wird. Für den frühen Nachmittag war die Aussage von Boatengs Ex-Freundin geplant, die als mutmaßliche Geschädigte in dem Verfahren als Nebenklägerin auftritt.

− dpa