Natur
Exotische Sträucher im Garten

MZ-Autorin und Kräuterpädagogin Renate Beck besitzt nicht nur wilde Schätze. Auch eine Feige findet sich im Garten.

30.08.2020 | Stand 16.09.2023, 4:52 Uhr
Renate Beck
Der Bayernfeige „Violetta“ gefällt es auf dem Ihrlersteiner Boden. −Foto: Renate Beck

Nein – bei einer Kräuterpädagogin wachsen nicht nur wilde Kräuter und Sträucher für Vögel im Garten. Vor etwa zehn Jahren ist mir beim Durchblättern eines Gartenkataloges eine bis etwa minus 15 Grad frostharte Bayernfeige aufgefallen. Genau die sollte künftig eine frei gewordene Stelle am Gartenzaun einnehmen. Seitdem ist an dieser Gartenecke auch der Flair des Südens zu spüren. Zumindest im August/September, wenn die bis zu 100 Gramm großen violetten Früchte locken. Täglich sind dann reife Feigen unter den großen Blättern zu entdecken, schildert die Frau mit dem grünen Daumen.

„Was? Die wachsen auch bei uns?“, werde ich derzeit oft gefragt. Zugegeben – es hat einige Jahre gedauert, bis der laubabwerfende Strauch seine derzeitige Höhe und Breite von etwa drei Metern erreicht hat. Die ersten Jahre im Brandler Lehmboden vermittelte die Bayernfeige trotz Winterschutz jedes Frühjahr aufs Neue den Anblick einer erfrorenen Nutzpflanze. Genauso regelmäßig trieb sie aber wieder vom Boden her aus. Das Durchhalten hat sich gelohnt.

Mittlerweile sind unsere bayerischen Winter milder und meine Bayernfeige ist älter geworden. Obwohl sie die vergangenen Winter ungeschützt dort am Zaun verbrachte, trägt sie nun unzählige Früchte am zweijährigen Holz. Meine pflegeleichte Violetta kennt keine Krankheiten. Ich hoffe, dass ich auch weiterhin jeden Sommer erneut die weichen süßen Früchte roh und gekocht essen, zu Feigensenf verarbeiten oder in Wodka einlegen kann.“

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