Bewerbung
Fairtrade Town: Freystadt bewirbt sich

Die Bewerbung für das Gütesiegel ist abgeschickt. Die Unterlagen werden nun geprüft – dann startet das Projekt richtig durch.

29.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:09 Uhr
Heike Regnet
Freystadt will Fairtrade Town werden – jetzt wurde die Bewerbung abgeschickt, im Bild (von links) Tanja Beyer, Bürgermeister Alexander Dorr, Carmen Endres, Tanja Dechand, Gabi Brock und Stefanie Lehmeier. −Foto: Heike Regnet

Der erste Schritt, um Fairtrade Town zu werden, ist getan: Kurz vor dem Jahreswechsel schickte Freystadt die Bewerbungsunterlagen ab, um das Fairtrade-Siegel als Stadt zu erhalten. „Jetzt heißt es abwarten, bis alle Unterlagen geprüft sind. Wenn wir das Siegel erhalten, ist das natürlich nicht das Ende des Projekts, sondern der eigentliche Start“, sagt Bürgermeister Alexander Dorr beim Pressetermin am Dienstag vor dem Rathaus.

Treibende Kraft auf dem Weg zur Fairtrade Town ist Tanja Dechand, Mitarbeiterin im Rathaus. Sie gab den Anstoß zum Projekt, bei dem zahlreiche verschiedene Akteure nötig sind, um das Ziel zu erreichen. „Für uns ist es wichtig, uns nicht nur um die Auszeichnung zu bewerben, sondern das Thema zu leben“, sagt Dechand.

Fairer Handel für Gerechtigkeit

Fairtrade wurde im Jahr 1992 mit dem Ziel gegründet, für mehr Gerechtigkeit in der Welt zu sorgen. Heute ist Fairtrade eine der größten Organisationen, die sich dem fairen Handel widmen. Das Fairtrade-Logo, das einen schwarzen Menschen verbunden mit dem blauen Himmel und der grünen Erde zeigt, ist weithin bekannt. Unter dem Gütesiegel produzieren an die zwei Millionen Bauern weltweit. Über 7000 Fairtrade-Produkte gibt es bereits. Im Jahr 2020 lag der Umsatz bei knapp zwei Milliarden Euro.

Um Fairtrade Stadt zu werden, sind viele Akteure nötig. Erste Voraussetzung war ein Beschluss im Stadtrat über den Pakt zur Nachhaltigkeit, der bereits im Juli des laufenden Jahres gefasst wurde. In der Folge wurde die Steuerungsgruppe gegründet, ehe im September der große Informationsabend mit Faitrade-Referent George Meister auf dem Programm stand. Neben Tanja Dechand gehören Stefanie Lehmeier von der Bäckerei Lehmeier in Möning, Gabi Brock und Carmen Endres vom Eine-Welt-Laden, Tanja Beyer, Leiterin der Kita Freystadt, und Susanne Gülgenli vom Café Freyraum zur Steuerungsgruppe.

Bewerbung: Akteure:Unterstützung:
Freystadt hat kurz vor dem Jahreswechsel die Bewerbungsunterlagen abgeschickt, um Fairtrade-Town zu werden.Erste Ansprechpartnerin im Rathaus ist Mitarbeiterin Tanja Dechand. Zur Steuerungsgruppe gehören zudem Stefanie Lehmeier von der Bäckerei Möning, Gabi Brock und Carmen Endres vom Eine-Welt-Laden. Tanja Beyer von der Kita Freystadt und Susanne Gülgenli vom Café Freyraum.Wer sich beim Projekt einbringen will, meldet sich bei Tanja Dechand im Rathaus unter der Telefonnummer (09179) 9 49 01 08. (nrt)

Um das Fairtrade-Siegel zu erhalten, muss eine Stadt natürlich wichtige Voraussetzungen erfüllen. „Zum Beispiel brauchen wir mindestens vier Geschäfte, in denen es Fairtrade-Produkte gibt“, sagt Tanja Dechand. In der Bewerbung werden hier nun die Bäckereien Lehmeier und Feihl, sowie Aldi, Lidl und Netto aufgeführt. Beim Punkt Gastronomie werden das Café Freyraum und das Restaurant Haus Franziskus genannt. In Freystadt gibt es zudem bereits seit vielen Jahren den Eine-Welt-Laden, der in Räumlichkeiten der katholischen Kirche seinen Platz hat.

Mit Schokolade punkten

Doch es geht nicht nur um den Verkauf von Fairtrade-Produkten, auch Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit sind gefordert, um Fairtrade-Stadt zu werden. „Hier können wir mit unseren Schulen, der Grundschule in Burggriesbach und der Martini-Schule sowie sämtlichen Kindergärten in der Gemeinde punkten“, sagt Dechand.

So gibt es Fairtrade-Frühstücke und Bildungsangebote, wie zum Beispiel einen Ausflug zum Eine-Welt-Laden. Bei einer Führung erfahren die Schüler vor Ort viel Wichtiges und Interessantes rund ums Thema fairen Handel. So gibt es zum Beispiel Schokolade aus fair gehandeltem Kakao. „Und bei uns sogar mit Motiven aus Freystadt“, sagt Carmen Endres vom Eine-Welt-Laden. Die Bilder vom Torturm, der Wallfahrtskirche Maria Hilf und dem historischen Rathaus stammen aus der Feder des Freystädter Künstlers Roland Reymann.

„Jetzt hoffen wir natürlich, dass wir es schaffen, Fairtrade Town zu werden“, sagt Tanja Dechand, als sie die Bewerbungsunterlagen ins große Kuvert packt, das nun an die Fairtrade-Zentrale nach Köln geschickt wird. Unterstützer rund ums Thema Fairtrade und Fairtrade-Town sind jederzeit willkommen. „Wir sammeln gerade Ideen, welche Aktionen man im nächsten Jahr machen könnte“, sagt Dechand und daher wird sich die Steuerungsgruppe auch im neuen Jahr regelmäßig treffen, um weitere Projekte anzustoßen.