Kultur
Faschingsstimmung beim Benefizkontert

Der Kammermusikkreis präsentierte seinem Publikum in der Matthäuskirche Bad Kötzting ein abwechslungsreiches Programm.

27.02.2022 | Stand 15.09.2023, 6:52 Uhr
Die Akteure des Kammermusikkreises verstanden es, ihre Zuhörer zu begeistern. −Foto: Stefan Nagel

Endlich wieder ein Konzert: Das dachten sich sowohl die zahlreichen Besucher als auch die Veranstalter des Benefizkonzerts, das am vergangenen Sonntag in der evangelischen Matthäuskirche in Bad Kötzting stattfand.

Der Kammermusikkreis unter der Leitung von Elvira Frauendienst drückte in seinem Spiel die Freude über ein Live-Konzert nach zwei Corona-Jahren ohne Konzertgenuss aus. Dazu ließ Ruth Spitzenberger mit spritzigen Melodien die Orgel erklingen – und das alles, damit die Restaurierung der im vergangenen Jahr gekauften Mutin-Cavaillé-Coll-Orgel finanziert werden kann.

Nicht nur die Freude über das gemeinsame Musizieren stand im Mittelpunkt, sondern auch die Faschingslaune. Schon die Haydn-Sinfonie Nr. 27 machte Lust auf viele weitere Stücke des kleinen, aber feinen Orchesters. An Faschingsbälle der Vergangenheit und hoffentlich auch in der Zukunft erinnerten dann der Rosenheimer Hochzeitsmarsch, ein Menuett und ein Walzer.

Danach versprach Pfarrerin Kathrin Nagel im folgenden Stück sogar ein Kinderlied, das von einem berühmten Pädagogen geschrieben worden ist: „El conejito Escondido“ entpuppte sich dann als „Häschen in der Grube“, dessen Motiv in den tiefen Streichern erklang. Den Schwung, der mittlerweile ins Publikum übergeschwappt war, nahm Ruth Spitzenberger mit an die Orgel und präsentierte ein „Scherzo for the White Rabbit“.

Der anschließende Blumenwalzer aus der Nussknackersuite war nicht nur ein Hör-, sondern auch ein Fühlerlebnis: Gemeinsam mit einem kleinen Mädchen ließ Pfarrerin Nagel Blütenblätter über Publikum und Spieler wehen.

Der „Mexican Hat Dance“ mit seinem bekannten Thema setzte die Stimmung fort. Das Thema „Tiere“ wurde dann erneut aufgegriffen: Nach einer zugleich lustigen wie besinnlichen Geschichte über einen Pinguin konnte man denselben direkt leichtfüßig über die Orgel watscheln hören, was nur Ruth Spitzenberger so grandios erklingen lassen kann.

Nach einem beschwingten spanischen Liebeslied hatte der Stoffesel seinen großen Auftritt, der das ganze Konzert über schon neben Pfarrerin Nagel sitzen durfte. In der biblischen Geschichte von Bileam und der Eselin ist es nämlich der Pelzträger, der den Engel sieht, nicht der Mensch. Der Halbbruder des Esels, der Maulesel, war abschließend als „Flop-Eared Mule“ zu hören, was die Zuhörer zu anhaltendem Beifall mitriss.

Angenehm und beschwingt schnell ging die Konzertstunde zu Ende – mit einem großen Dank an die Ausführenden und der Aussicht, dass die Orgel, für die gespendet wurde, vielleicht schon an Ostern wieder erklingen kann.