Tradition
Fast schon wie beim Volksfest

Das Maibaumaufstellen wurde in Furth im Wald zu einem kleinen Fest für die Bürger. Im Mittelpunkt: ein 28 Meter-Riese.

01.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:29 Uhr
Ein Vierspänner von Hans-Jürgen Traurig brachte den Maibaum zum Stadtplatz. −Foto: Josef Fischer

Wenn in der Drachenstichstadt Menschen in der Uniform des Spielmannszuges „Grenzfähnlein“, der ältesten Landwehr Bayerns, unterwegs sind, dann kündigt sich immer etwas Außergewöhnliches an. So war es auch am Samstag gegen 17.30 Uhr. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause durfte der Maibaum wieder in einer größeren Feier auf dem Stadtplatz aufgestellt werden. So sammelten sich in der Bahnhofstraße die Angehörigen des Spielmannszugs, Hans-Jürgen Traurig mit seinem Viererzug sowie die Ratsherren, um von dort aus zum Stadtplatz zu ziehen. Im Mittelpunkt stand natürlich der Maibaum, der laut Bauhof-Chef Theo Sporer bereits zum siebten Mal vom Stadtplatz grüßen wird. „Meistens nach acht Jahren kommt dann ein neuer zum Zuge“, erklärte der erfahrene Maibaum-Chef, der auch darauf hinwies, dass im Stamm des Baumes die Jahreszahl 2016 eingeritzt sei. In diesem Jahr wurde er zum ersten Mal aufgestellt.

Er selbst sei bereits zum 24. Mal beim Maibaumaufstellen dabei und er sei jedes Mal froh, wenn bei der Aktion nichts passiert. „Man muss stad tun“, so sein Erfolgsrezept und dieses wurde unter seiner sachkundigen Anleitung am Stadtplatz auch in die Tat umgesetzt. Bereits in der Bahnhofstraße standen viele Zuschauer, die sich den Aufzug nicht entgehen lassen wollten. Am Stadtplatz selbst herrschte ein wenig Volksfeststimmung. Vor dem VIP bei den Kastanienbäumen verkaufte das Team vom FC Furth im Wald Bratwürste und andere Leckereien. Es hatte viel zu tun, denn im Herzen der Festspielstadt hatten sich viele Further eingefunden. Die Stimmung war hervorragend. Zu den Klängen des Spielmannszuges „Grenzfähnlein“ zog der kleine Festzug dann auf dem Stadtplatz ein, dort wurde der Maibaum abgeladen. Theo Sporer gab den Ratsherren und einigen Mitgliedern des Spielmannszuges „Grenzfähnlein“ die Anweisungen und so konnte der Maibaum mit viel Muskelkraft in die Senkrechte gebracht werden. Eine wichtige Aufgabe hatte Gerd Kastner vom Bauhof, der darauf achtete, dass der Maibaum korrekt in das vorbereitete Loch glitt. Begleitet wurde das Aufstellen vom Blasorchester Furth im Wald unter der Leitung von Adolf Altmann. Punkt 18.40 Uhr stand der 28 Meter hohe Maibaum. Für die Akteure gab es viel Beifall von den Zuschauern. Unter ihnen waren auch Kaplan Johannes Spindler, Kulturreferent Heinz Winklmüller und Lisa Kager von der Touristinfo. Dort hatte auch die Planung für diese Tradition stattgefunden.

Das Anbringen der Zunftwappen übernahm dann die Feuerwehr Furth im Wald mit der Drehleiter. Für die Ratsherren gab es als kleines Dankeschön ein Fass Freibier. Gekonnt wurde dieses vom Ritter des Jahres 2022, Simon Fischer, im Beisein seiner Ritterin Stefanie Decker angezapft. So klang ein harmonischer Abend in Furth im Wald ruhig aus. (xfi)