Geschichte
Feldkreuz erinnert an Unglück von 1899

An den Verkehrsunfall zweier Kutschen erinnert ein Marterl am Wegesrand vor dem Ort Regenpeilstein. Dort geschah Furchtbares.

06.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:15 Uhr
Das Marterl in der Beweber-Reib’n −Foto: Josef Kneitinger

Das Moss wuchs längst über den alten Stein am Wegesrand nahe der Ortschaft Regenpeilstein. In altdeutschen Buchstaben kann man noch eine Inschrift auf ihm lesen: „Hier an dieser Stelle verunglückte unser lieber Vater Josef Gregori, Bauer von Klessing, am 27. Dezember 1899“. An diesem Tag passierte dort Schreckliches.

Nach den Erzählungen von Johann Steinbauer (Beweber) trug sich damals Folgendes zu: Zwei Bauern aus Klessing fuhren damals gegen Abend von Roding kommend mittels Pferdeschlitten, beladen mit einem Eisenkessel, nach Regenpeilstein. In der Beweber-Reib’n hatten sie eine zu hohe Geschwindigkeit, so dass der Schlitten umkippte und beide Männer mit dem Kessel in einem tiefen Graben stützten. Dabei traf der schwere Eisenkessel den Bauern Josef Gregori am Kopf.

„Noch einen Seufzer“

Die beiden Pferde rannten in panischer Angst weiter bis zu der ihnen bekannten Tavernwirtschaft (Stockl) im Dorf. Die anwesenden Gäste sahen gleich, dass etwas geschehen war und rannten sofort zur Unglücksstelle. Der Bauer Ederer kam noch selbst aus den Gräben heraus. Josef Gregori musste man herausheben, er machte noch einen Seufzer, dann war er tot.

Der Großvater von Johann Steinbauer (der damalige Kommandant der Feuerwehr Regenpeilstein nach der Gründung) bekam von der Familie Gregori einen Baum, damit das Marterl auf seinem Grund errichtet werden konnte. (rjk)