Es war ein rauschendes Fest, das die FF Burggriesbach am letzten Juniwochenende 1997 zum 125-jährigen Bestehen ihrer Wehr gefeiert hatte. Das ganze Dorf war auf den Beinen, alle halfen mit, denn die drei Festtage wurden in Eigenregie ausgerichtet. 2022 steht nun das 150-jährige Jubiläum der Wehr an. Auch diesmal soll am letzten Juniwochenende kräftig gefeiert werden. Die Vorbereitungen haben schon begonnen.
Im Ortseingang weist das große Banner seit vielen Wochen auf das Jubiläum hin – Termin ist vom 24. bis 26. Juni 2022. Doch dies ist natürlich längst nicht die einzige Werbung zum Fest. In den sozialen Medien stellen sich seit kurzem Woche für Woche die 15 Festdamen der FF Burggriesbach vor. Marc Dietrich von Photo & Media setzte die jungen Damen hierfür beim großen Fotoshooting ins beste Licht und die Klickzahlen zeigen – die Idee kommt an. Werbung ist im kommenden Jahr sicher auch dringend nötig, denn bis Burggriesbach das Gründungsfest feiert, stehen bereits weitere sechs Feuerwehrjubiläen im Terminkalender des Landkreises. Auch hier sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Absagen in diesem und im letzten Jahr zu spüren.
Feuerwehr zählt aktuell 179 Mitglieder
„Wir schauen aber zuversichtlich ins nächste Jahr“, sind sich die Festdamen um Katharina Lang beim Treffen mit dem Neumarkter Tagblatt im Feuerwehrhaus einig. Fünf Aktionen wurden von den engagierten Feuerwehrfrauen in den vergangenen Monaten bereits organisiert. Mit dem Erlös werden die Festkleider finanziert. Auch diese wurden schon längst ausgesucht. „Wenn man hier im Dorf aufgewachsen ist, dann ist es schon eine Ehre, Festdame zu sein“, sagt Katharina Lang, die die erste Ansprechpartnerin der 15 Festdamen ist. Bei ihr laufen alle Informationen zusammen. Per WhatsApp-Gruppe stehen alle in stetem Kontakt und so sind Termine für Treffen rasch vereinbart.
Bereits vor eineinhalb Jahren wurde der Festausschuss zum 150-jährigen Gründungsfest der Wehr gebildet, sagt Vorstand Rudi Zech. Aktuell zählt die Wehr 179 Mitglieder, davon 76 Aktive. Erster Kommandant ist Andreas Hiemer. Hatte man vor 25 Jahren das Fest noch in Eigenregie durchgeführt, wurde diesmal Festwirt Schützenmeier aus Regensburg mit ins Boot geholt. Das endgültige Programm der drei Festtage soll schließlich im Frühjahr festgelegt werden. Auch eine Festschrift soll zum Jubiläum erscheinen, an der schon jetzt eifrig gearbeitet wird.
Ein Fest „to go“ am 30. April
Erste Aktion der 15 Festdamen war schließlich ein Fest to-go am 30. April. Wegen der strengen Auflagen durch die Corona-Pandemie war zu diesem Zeitpunkt das Aufstellen eines Maibaums nicht möglich. So entschlossen sich die Feuerwehrfrauen zum Bratwürstlverkauf auf Vorbestellung – bei Bedarf sogar mit Lieferservice. Die Idee kam bestens an und schon nach drei Stunden war alles ausverkauft. Im Juni folgte ein Kuchenverkauf. „Da wurden wir fast überrannt“, erinnern sich Carina, Katharina, Sophie und Maria. „Das könnten wir auf jeden Fall nochmal machen, wenn es wieder möglich ist.“
Ein besonderes Fest im Dorf ist seit einigen Jahren der Sommerweihnachtsmarkt Ende August, den diesmal die Festdamen ausrichteten. Bei Glühwein und Lebkuchen verging der Abend wie im Flug. Im Oktober schließlich war das Weinfest die vorerst letzte Aktion der Festdamen, bevor sich die Hygieneregeln wieder verschärften. Zur Finanzierung der Festkleider gab es aber noch einen ganz besonderen Zuschuss. Die Festdamen beteiligten sich an der Crowdfunding-Aktion der Raiffeisenbank, erhielten die meisten Klicks und damit den ersten Preis. „Weitere Aktionen wären natürlich noch schön“, sind sich die Mädels einig. „Aber jetzt heißt es ja erstmal abwarten.“
Vor 25 Jahren war Martina Regnath, damals gerade 13 Jahre alt, eine der Festdamen beim 125-jährigen Jubiläum. Heute ist sie zweiter Vorstand. „Damals waren wir 17 Festdamen. Aber mit meinen 13 Jahren war ich wirklich noch recht jung.“ Die Festtage blieben dennoch in bester Erinnerung. „Und nächstes Jahr wird es sicher auch ein großartiges Fest.“
