Redensarten können retten, auch vor Zuständen der Verzweiflung. Im Italienischen gibt es ein geflügeltes Wort, das ein Alltagsphänomen beschreibt. Man sieht etwas, ohne es wahrzunehmen. Dieses „Vedi non vedi“, wie es im Original so pointiert heißt, ist auch hierzulande hinlänglich bekannt. Und obwohl der Satz an diesem Galerienabend erst sehr spät fällt, als Motto passt er wie eine agierende Faust aufs sehende Auge. Denn niemand – auch nicht der größte Erinnerungskünstler – könnte die Summe der Impressionen behalten, die eine solche Nacht bereithält, in den fünf Stunden nach dem...