Rund 100 Menschen demonstrierten am Abend in Bach an der Donau (Landkreis Regensburg) gegen die AfD – am Donnerstag ziehen die ersten Menschen auf die umstrittene MS Rossini.
Die beiden Demonstrationen lagen nur 30 Meter auseinander, inhaltlich trennte sie jedoch Welten. Mittwochabend trafen in Bach eine Kundgebung des AfD-Kreisverbands und eine Gegendemonstration, organisiert von verschiedenen Parteien und Gruppierungen, aufeinander. Begleitet wurden die Veranstaltungen von einem Großaufgebot der Polizei.
Bach: Demonstration gegen Flüchtlingsschiff
Die AfD demonstrierte unter dem Motto „Wann ist das Boot voll?“ gegen die Unterbringung von rund 150 Flüchtlingen auf dem Hotelschiff MS Rossini, das am Wochenende in Bach angelegt hat. Dem Aufruf der Rechtspopulisten sind Polizeiangaben zufolge rund 90 Menschen gefolgt.Rund 100 Menschen wohnten der Gegendemonstration bei, die unter dem Motto „Mit Herz und Verstand gegen Hetze und Vorurteile. Rassismus hat in Bach a. d. Donau nichts zu suchen. Schutzsuchenden einen Platz geben“, stand. Dort sprachen unter anderem die Bundestagsabgeordneten Carolin Wagner (SPD) und Stefan Schmidt (Grüne). Aufseiten der AfD trat der Dingolfinger Bundestagsabgeordnete Stephan Protschka auf.
Lesen Sie auch:Ein Hotelschiff als Notunterkunft: Wie Bach überrumpelt wurde
Die Demonstrationen blieben der Polizei zufolge friedlich. Einige Teilnehmer der Gegendemonstration gingen während der Veranstaltung in die Nähe der AfD-Demonstration. Am Rande der Redebeiträge kam es immer wieder zu Wortgefechten, teils auch mit lautstarken Beleidigungen. Bei beiden Versammlungen verzeichnete die Polizei keine Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten. Bei vier Teilnehmern der Gegendemonstration wurden die Personalien festgestellt.
MS Rossini: Diese Flüchtlinge ziehen ein
Unterdessen steht fest, wer die 31 Geflüchteten sind, die am Donnerstag auf dem Schiff einziehen werden. Es ist ein syrisches Ehepaar mit zwei Jugendlichen, ein iranisches Ehepaar ohne Kinder sowie drei alleinreisende iranische Frauen.Der Rest sind syrische und iranische alleinreisende Männer.„Die Konstellation ist aus unserer Sicht sehr positiv“, sagt der im Landratsamt zuständige Sachgebietsleiter Alexander Damm. „Insgesamt sind es also fünf Frauen – und Frauen neigen laut Statistik nicht zu Straftaten.“
Artikel kommentieren