Glaube
Frauen befassen sich mit Inselstaat Vanuatu

„Worauf bauen wir“ war das Thema des diesjährigen Weltgebetstages, an dem Frauen eine ökumenische Andacht gestalteten.

07.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:15 Uhr
Katholische und evangelische Frauen feierten den Weltgebetstag, den Frauen aus Vanuatu, einem Inselstaat im Südpazifik, vorbereitet hatten; mit auf dem Bild sind Stadtpfarrer und geistlicher Beirat des Frauenbunds Waldmünchen, Wolfgang Häupl (links), und Reinhard Tietze, Prädikant der evangelischen Gemeinde. −Foto: Irmi Vogl

Zum ökumenischen Weltgebetstag, der größten und ältesten weltweiten ökumenischen Frauenbewegung, der immer am ersten Freitag im März in mehr als 150 Ländern rund um den Globus gefeiert wird, hatten am Freitagabend Frauen beider christlicher Konfessionen in die Stadtpfarrkirche eingeladen. Dort feierten sie gemeinsam einen Wortgottesdienst, den Frauen aus Vanuatu unter dem Motto „Worauf bauen wir“ vorbereitet hatten.

Vanuatu liegt östlich von Australien und ist ein Inselstaat vulkanischen Ursprungs, der zu den Melanesien zählt. Die Touristikbranche wirbt für Vanuatu mit den Worten „Das letzte Paradies auf Erden“. Die Bevölkerung stand mehrere Jahre an erster Stelle des weltweiten Glücksindex. Doch für die Frauen ist der Inselstaat im Südpazifik alles andere als ein Paradies, sondern eines der schlimmsten Länder der Welt. Sie kämpfen nicht nur gegen die Folgen von Naturkatastrophen und Klimawandel, sondern auch gegen mangelnde Schulbildung und patriarchale Strukturen, die die Gewalt an Frauen fördern.

Obwohl der Weltgebetstag heuer in etwas anderer Form stattfinden musste, corona-bedingt keine Vorbereitungstreffen und auch kein gemeinsames Beisammensein nach dem Gottesdienst möglich waren, wurde eine stimmungsvolle Stunde nach den Vorlagen der Frauen aus Vanuatu gestaltet. Das Blasen eines Muschelhorns durch Reinhard Tietze stand charakteristisch für den Inselstaat am Anfang des Wortgottesdienstes. Nach dem Willkommensgruß und einer kurzen Vorstellung des Landes folgten Bibeltexte, Psalmen und gemeinsame Gebete untermalt von Liedern aus dem Land in der Südsee.

Vorgetragen wurden auch kurze Geschichten von Frauen aus Vanuatu, die eindringlich auf die missliche Lage in ihrem Land hinsichtlich Bevölkerungswachstum, Mangelernährung, Gewalt und fehlender Schulbildung hinwiesen. Mit den am Schluss des Gottesdienstes gesammelten Spenden für die Projektarbeit des Deutschen Weltgebetstagskomitees werden Frauen und Kinder weltweit unterstützt.

Einige „Stimmen“ aus dem Chor „Cantamo“ mit Sepp Platzer an der Gitarre und Elisabeth Gruber an der Orgel trugen mit den für Vanuatu landestypischen Liedern sehr zur Bereicherung der ökumenischen Andacht bei. Das stimmungsvolle Altarbild mit großen Muscheln, Tüchern und landestypischem Zubehör war überwiegend aus dem Reisefundus von Karin und Reinhard Tietze gestaltet worden. Mit einem gemeinsamen Vaterunser und dem Segen endete schließlich die Andacht. (wfv)