Windenenergie
Freystadts Stadtrat muss Stellung beziehen zu der Frage, wo er Windräder haben will

03.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:14 Uhr
Heike Regnet
Windräder spielten eine Rolle im Stadtrat Freystadt. −Foto: Weigel/dpa

Eigentlich sollten bei der Stadtratssitzung am Dienstag Aufträge zum Bau des neuen Dorfhauses mit Feuerwehr in Forchheim vergeben werden, doch mangels Angeboten müssen einige Arbeiten erneut ausgeschrieben werden. Zudem ging es um die Windkraft.

Inzwischen schreiten in Forchheim die Arbeiten auf der Baustelle endlich voran, nachdem es kurz nach Baubeginn wegen der Bodenbeschaffenheit zu Verzögerungen gekommen war.

Während die Lüftungstechnik für das Dorf-/Feuerwehrgerätehaus in Forchheim mangels Angeboten erneut ausgeschrieben werden muss, wurde die Elektrotechnik für rund 272000 Euro an die Firma Schertl aus Edelsfeld vergeben. Die Kostenberechnung lag bei 304 000 Euro.

Vorgabe: 1,8 Prozent der Fläche für Windräder

Bernhard Bartsch informierte zum komplexen Thema Windenergie. So müssen bis 31. Dezember 2032 laut Bundesvorgabe 1,8 Prozent der Landesfläche als mögliche Windenergiegebiete im Regionalplan ausgewiesen werden. Bartsch erläuterte, dass es ohne Regional- oder Flächennutzungsplan keine Steuerungswirkung mehr gebe, sondern dann die jeweilige Privilegierungsregelung gelte. Wird der Flächenwert erfüllt, sind Windenergieanlagen (WEA) außerhalb der Windenergiegebiete dann in der Regel nicht mehr zulässig.

Auch wenn die 10H-Regelung grundsätzlich erhalten bleibe, gelten seit November 2022 einige Ausnahmen. So sind Windräder zum Beispiel auch im Landschaftsschutzgebiet zulässig. In der Gemeinde Freystadt könnten damit auch Waldflächen im Süden (Röschberg/Kesselberg) geeignete Standorte sein, zudem südlich von Mörsdorf und südöstlich von Kiesenhof. Grundsätzlich sei vorerst keine aufwändige Teilflächennutzungsplanung erforderlich, so Bartsch. Vielmehr empfahl er die Erstellung eines fundierten Fachkonzeptes.

Gespräche über Klassenbildung im Mittelschulverbund Berngau-Freystadt-Mühlhausen

In der sich anschließenden Diskussion sprachen sich einige Räte dagegen aus, alle für Windkraftanlagen geeigneten Flächen in der Gemeinde, die acht Prozent der Gemeindefläche ausmachen, weiterzumelden. Es seien ja nur 1,8 Prozent nötig. Andere betonten, dass es ohne ausreichende Informationen schwierig sei, hierüber zu entscheiden.

Bartsch betonte, dass es im Grunde jedoch Aufgabe des Stadtrates sei, zu entscheiden und sich nicht „wegzuducken“. Auch Dorr betonte, dass es wichtig sei, „das Ganze zu steuern“. Es müsse ein fundiertes Konzept erstellt werden. Gegen zwei Stimmen wurde die Erstellung eines städtebaulichen Fachkonzeptes zur Ermittlung von Windenergiegebieten für das Gemeindegebiet beschlossen, die Vergabe wurde jedoch zunächst zurückgestellt.

Bürgermeister Alexander Dorr berichtete im weiteren Verlauf der Sitzung über die laufende Arbeit. So fanden erste Gespräche zur Klassenbildung 2023/24 im Mittelschulverbund Berngau-Freystadt-Mühlhausen statt. Der Bayerische Städtetag traf sich zur Bezirksversammlung in Berching, nächster Termin ist am 22. September in Freystadt.

− nrt