Städtebau
Friedhof Parsberg: Mehr Platz für Urnen

Um 600 Quadratmeter wächst die letzte Ruhestätte. Auch der Eingang wird verlegt und repräsentativ gestaltet.

26.07.2018 | Stand 16.09.2023, 6:01 Uhr

Bürgermeister Josef Bauer (l.) und Stadtbaumeister Gerhard Behringer (2. v. r.) sind sehr zufrieden mit der Arbeit der zuständigen Bauhof-Beschäftigen. Foto: Tost

Am Parsberger Friedhof tut sich was. Größer, schöner und für die Besucher einfacher und sicherer zu betreten – so lauten die Ziele der bereits im vergangenen Jahr vom Stadtrat beschlossenen Friedhofserweiterung. Während diese mit dem inzwischen erfolgten Abbruch des „Schweiß-Hauses“ gerade erst begonnen hat, ist die dringend benötigte weitere Urnenwand bereits fertig.

Sie fällt mit 36 Plätzen etwas kleiner aus als die im Jahr 2005 errichtete Urnenwand, die über 60 Plätze verfügt. Dass weiterer Platz für Urnen auf dem Friedhof dringend notwendig war, zeigt laut Bürgermeister Josef Bauer die Tatsache, dass fünf der 36 Plätze inzwischen bereits belegt sind. „Dabei wurde die Wand erst vor acht Wochen fertiggestellt.“

Die Kosten beziffert Stadtbaumeister Gerhard Behringer mit rund 19 000 Euro, wobei auch die Arbeitszeit des Bauhofs mit eingerechnet sei. „Die Tendenz entwickelt sich eindeutig in Richtung Urnenbestattung“, erklärt der Bürgermeister und sagt: „Das ist auch der Grund, warum es im Bereich der Erweiterungsfläche neben normalen Erdgräbern auch Urnen-Erdgräber geben wird. Einen hainartigen Charakter bekommt der sogenannte „Garten der Erinnerung“, in dem Urnen-Erdgräber in ein einer intensiv gestalteten Grünfläche vorgesehen sind.

Mehr Urnenbestattungen

„In den vergangenen Jahren hat sich auch bei uns die Bestattungskultur geändert“, macht Josef Bauer deutlich. Urnenbestattungen und kleinere Gräber würden inzwischen häufiger nachgefragt als in der Vergangenheit. Nachdem die Stadt zwei an den Friedhof angrenzenden Grundstücke gekauft hatte, bestehe nun die Möglichkeit einer Erweiterung.

Neben der Schaffung von mehr Platz werde dabei auch ein weiteres Problem gelöst, freut sich der Bürgermeister. „Der Eingang des Friedhofs an der Ritter-Haug-Straße ist insbesondere bei Beerdigungen nicht optimal.“ Auf der Suche nach einer Möglichkeit für die Verbesserung der Eingangssituation sei man auf die Lösung gestoßen, den ursprünglichen Zugang in den Friedhof von Westen her wieder zu aktivieren.

Vom Forstgartenweg kommend entstehe dabei ein neuer Eingangsbereich mit einer markanten Überdachung, die auch von der Innenstadt her sichtbar sein soll und einen städtebaulichen Abschluss in Richtung Osten bilden soll. „Im Bereich dieser Überdachung und entlang des neuen barrierefreien Zugangswegs werden Sitzbänke und eine Infotafel aufgestellt“, sagt Josef Bauer.

Die 5,4 mal 5,4 Meter umfassende Überdachung soll von der Form her an ein Fachwerkhaus erinnern, allerdings modern interpretiert in Stahl und mit einem Kupferdach. Am Ende des Wegs werde die alte Natursteinmauer durchbrochen und an den bestehenden Weg angeschlossen.

„Zur Straße hin wird der neue Teil des Friedhofs mit einer 1,5 Meter hohen Betonmauer eingefasst“, erklärt die Bürgermeister die weiteren Details. Diese diene sowohl der Einfriedung als auch der Abstützung des Geländes, wobei entlang des Zugangswegs weitere Stützmauern erforderlich seien. Um den alten und den neuen Teil zu verbinden, müsse die vorhandene Betonwand abgerissen werden. In Richtung Lupburger Straße sollen säulenförmige Bäume die Friedhofsmauer flankieren und entlang der südlichen Grenze ist die Pflanzung von vier Laubbäumen vorgesehen.

Mehr Sicherheit für Kinder

Auch vor dem neuen Eingang wird ein großer Baum gepflanzt. Weiter sei vorgesehen, entlang der Lupburger Straße vier Kurzzeitparkplätze zu schaffen. „Der Gehweg wird dabei hinter die Stellplätze verlegt, so dass der Wartebereich vor der Fußgängerampel erweitert werden kann und die Sicherheit für die Schulkinder erhöht werden kann, sagt Bürgermeister Bauer.

Im Gegensatz zum bestehenden Friedhof werde der 600 Quadratmeter umfassende neue Teil aus einer großen Rasenfläche bestehen, die durch Stauden und kleinere Sträucher untergliedert werden soll. Die Friedhofserweiterung soll laut Stadtbaumeister Gerhard Behringer voraussichtlich im Jahr 2019 abgeschlossen sein.

Auch Stadtpfarrer Thomas Günther freut sich auf den erweiterten Friedhof und vor allem auf erhöhte Sicherheit der Teilnehmer an Beerdigungen. „Damit wird eine Gefahrenstelle deutlich entschärft.“ Ein wichtiger Aspekt sei auch der erleichterte Zugang für die Friedhofsbesucher sowie das Aufstellen von Sitzbänken. „Ein Friedhof ist schließlich auch ein Ort der Begegnung – mit den Verstorbenen und anderen Hinterbliebenen.“

Lesen Sie mehr

Weitere Nachrichten aus der Region Neumarkt finden Siehier.