Politik
Frischer Wind dringend nötig

Die 10 H-Regelung bremst den Ausbau der Windenergie. MdB Stefan Schmidt informierte sich im Wind- und Solarpark Pilsach.

12.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:40 Uhr
Heike Regnet
Eva Borke-Thoma, Stefan Haas, Clemens Reichl, Hans Lenz, Willi Braun und MdB Stefan Schmidt (v.li.) −Foto: Heike Regnet

Rund 50 Prozent des im Landkreis Neumarkt benötigten Stroms wird derzeit durch Windräder gewonnen. Es könne weitaus mehr sein, wenn der Ausbau der Windenergie in Bayern nicht seit Ende 2014 durch die 10 H-Regelung massiv ausgebremst werde, sagt Hans Lenz, Gründer und Geschäftsführer der Windpower GmbH beim Besuch von MdB Stefan Schmidt mit den Kreisvorsitzenden der Grünen Eva Borke-Thoma und Stefan Haas am Windkraftwerk bei Pilsach.

Den Ausbau erneuerbarer Energien zu forcieren, ist eines der erklärten Ziele von MdB Schmidt. „Wenn alle Landkreise so agiert hätten, wie Neumarkt unter Landrat Löhner, dann hätten wir in Bayern kein Problem“, sagt Lenz. In den letzten Jahren aber wurde die Wind- und Solarbranche durch gesetzliche Vorgaben deutlich geschwächt. „Wir brauchen eine vernünftige Regionalplanung - das ist der Königsweg“, so Lenz.

Windpower GmbH in Neumarkt gut vertreten

„Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen wir deutlich mehr Tempo machen und den Ausbau erneuerbarer Energien massiv vorantreiben“, betont auch MdB Schmidt. „Die Technik hierzu funktioniert zuverlässig, wir brauchen sie nun stärker in der Breite. Daher muss die zukünftige Bundesregierung mit den Bundesländern zwei Prozent der Landesfläche für die Windenergie zur Verfügung stellen. Mindestabstandsregelungen sind der völlig falsche Ansatz und müssen ersetzt werden.“

Wichtig sei aber auch, die Bürger frühzeitig zu beteiligen, um mehr Zustimmung für Windparks zu erreichen. „Wir müssen die Kommunen bei der Thematik mehr mitnehmen“, sagt Eva Borke-Thoma. „Diese müssen verbindlich beteiligt werden, so dass gerade der ländliche Raum von den Gewinnen profitiert.“

Rund 40 der etwa 55 Windräder im Landkreis Neumarkt gehören zur Windpower GmbH. Durch die 10 H-Regelung wurde der weitere Ausbau gebremst. „Ohne diese Regelung gäbe es auch im Landkreis noch viele Standorte“, sagt Stefan Haas. Selbstverständlich nutzten die Gäste bei ihrem Besuch auch die Möglichkeit, vom 143 Meter hohen Windrad ihren Blick über den Landkreis schweifen zu lassen - ein beeindruckendes Erlebnis, das sicher keiner so schnell vergessen wird.