Bäckerinnung
Für acht Stollen gab es Goldmedaillen

Der Prüfer Manfred Stiefel nahm 25 Gebäckproben von fünf Mitgliedsbetrieben genau unter die Lupe.

19.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:04 Uhr
Karl Pfeilschifter
Sie zeigen sich mit der Qualität der geprüften Weihnachtsstollen zufrieden. −Foto: Karl Pfeilschifter

Geschmack bewies Prüfer Manfred Stiefel vom Deutschen Brotinstitut anlässlich der diesjährigen Stollenprüfung der Bäckerinnung Cham. Diese findet traditionell seit Jahrzehnten statt und ist eine freiwillige Selbstkontrolle für jeden Betrieb. Insgesamt 25 Stollenproben von fünf Mitgliedsbetrieben der Innung wurden einer genauen Prüfung unterzogen.

Obermeister Gerhard Blab zeigte sich mit der Teilnahme zufrieden, und die Bewertung durch den Prüfer, der dies seit vielen Jahren macht, sind neben dem Aussehen und der Form des Stollens vor allem der Geschmack, das Aroma und die Beschaffenheit. Getestet wurden in diesem Jahr neben dem bekannten Rosinenstollen und Weihnachtsstollen auch Dinkelstollen, Mandelstollen, Quarkstollen, Nougatstollen, Orangen-Mandel-Stollen oder Ginstollen, um nur einige zu nennen.

Bäckermeister Manfred Stiefel bewertete den Geruch und den Geschmack, die Form und die Oberfläche sowie die Struktur der Stollen. „Man sollte jede einzelne Zutat herausschmecken“, erklärte der Sachverständige die Kriterien. Die Stollenklassiker enthalten Butter, Mehl, Zitronat, Orangeat und Rosinen, doch auch Nüsse, Mohn, Nelken, Mandeln und Marzipan kommen zum Verfeinern in den Teig. Auch wenn immerhin 20 der kontrollierten Stollen die Noten sehr gut und fünf die Note gut erhielten, so hatte der Prüfer jede Menge wertvolle Tipps für die Bäcker parat und gab Hilfestellung für eine noch bessere Zusammensetzung der beliebten Backwaren in der Weihnachtszeit.

Innungsobermeister Blab betonte, es sei für die Handwerksbäcker der Innung wichtig, dass nur hochwertige Zutaten für ihre Stollen verwendet werden. Trotz stetig steigender Rohstoffpreise gebe es keine Abstriche bei der Qualität, um sich von den industriell gefertigten Stollen deutlich abzuheben. Blab zeigte sich stolz über das breite Angebot und die Qualität, welche den Verbrauchern geboten werden könne. Dies, so der Obermeister, wüssten die Kunden auch wertzuschätzen.

Dass sich die Qualität der Innungsbäcker sehen lassen kann, beweisen die Ergebnisse. Sogar acht Goldmedaillen wurden für Stollen vergeben, die im dritten Jahr nacheinander das Prädikat „sehr gut“ erzielten. Dies sind der Meisterstollen und der Nussstollen der Bäckerei Blab, der Meisterstollen der Bäckerei Holzapfel, der Latte-Macchiatto-Stollen, der Nussstollen, der Meisterstollen und der Mohnstollen von Schäfer’s Backhaus sowie der Hoslnuss-Stollen der Bäckerei Hutterer.

„Das ist insgesamt ein Superergebnis der teilnehmenden Innungsbäcker und zeigt einmal mehr, dass handwerkliche Qualität durch nichts zu ersetzen ist“, freute sich Kreishandwerksmeister Georg Braun. Nun stehe einem schönen Fest mit der Vorfreude auf den Weihnachtsstollen nichts mehr im Weg. Wie der Lieblingsbäcker mit seinen Stollen abgeschnitten hat, können Interessierte unter www.brotinstitut.de nachlesen.

Erwähnt sei auch, dass ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks die Stollenprüfung, beginnend von der Herstellung bei der Waldmünchner Bäckerei Philipps bis zur Übergabe der Urkunden filmte. Der Beitrag sei am Sonntag in der Sendung „Aus Schwaben und Altbayern“ vorgesehen, so die Fernsehleute.