Malteser
Further Kleiderkammer ist wieder offen

Nach drei Monaten hatte der Second-Hand-Laden am Mittwoch zum ersten Mal wieder Kunden. Die Nachfrage ist groß.

10.06.2020 | Stand 16.09.2023, 4:59 Uhr
Die ehrenamtlichen Helfer haben derzeit alle Hände voll zu tun. Nachdem eine Anlieferung fast drei Monate lang nicht möglich war, geben die Further gerade viele Tüten und Kisten mit gebrauchter Kleidung ab. −Foto: Evi Paleczek

Tüten um Tüten Kleidung werden derzeit angeliefert, und die Kunden stehen Schlange. Die Wiedereröffnung wurde also sehnlichst erwartet, freut sich Andrea Schönberger, Leiterin von Kleiderkammer und Lebensmittelausgabe der Malteser im Vinzenzhaus. Letztere wurde auch in den vergangenen Wochen für die Bedürftigen betrieben, die Kleiderkammer ist erst jetzt wieder zugänglich.

Am ersten Öffnungstag, dem Mittwoch vergangener Woche, war so viel los, dass die Kunden wieder gegangen sind, weil sie so lange anstehen mussten, berichtet die 48-Jährige. Die Leute haben zum Teil seit dem Vormittag, als sie zur Lebensmittelausgabe gekommen waren, gewartet, um ab 15 Uhr nach neuer Kleidung suchen zu können. Und frische Ware gibt es derzeit viel, sagt Schönberger. Die Further konnten drei Monate lang nichts anliefern, viele haben sich während des Corona-Lockdowns zudem Zeit genommen, zuhause auszumisten. Schön, dass sie die Sachen aufbewahrt und nicht in Containern entsorgt haben, freut sich Schönberger. Nun bringen die Leute die Kleider-Säcke bei den Maltesern vorbei. So viele, dass es gerade eine Begrenzung von zwei Tüten beziehungsweise Kisten pro abgebender Person gibt.

Drei Kunden im Laden

Das wird wieder geändert, wenn der erste Ansturm vorbei ist, meint die 48-Jährige, und bittet die Kleiderspender, ihre Sachen vielleicht aufgeteilt zwei Wochen hintereinander vorbeizubringen, weil die Helfer sonst überfordert sind und nicht mehr wissen, wohin mit der Ware. 23 Ehrenamtliche arbeiten in der Kleiderkammer, vor allem ältere Frauen. Nur drei Damen trauen sich gerade aufgrund der Corona-Lage noch nicht wieder mitarbeiten und warten bis zum Herbst, bis sie zum Team zurückstoßen. Dafür sind aber schnell drei neue Helfer dazugekommen. Das ist insgesamt ausreichend Personal, freut sich Schönberger. Zu viele Leute kann sie aufgrund der Raumgrößen in der derzeitigen Situation auch nicht brauchen.

Öffnungzeiten:
Montag 8.30 bis 12, Dienstag 8.30 bis 11.30 (nur Kleiderannahme), Mittwoch 15 bis 18, Donnerstag 8.30 bis 12 und Freitag 8.30 bis 12 und 15 bis 18 UhrRückfragen:Für Informationen ist Andrea Schönberger, seit sechs Jahren Leiterin von Kleiderkammer und Lebensmittelausgabe, unter (09971)8974056 erreichbar.

Gerade sitzt eine Helferin an der Kasse, eine koordiniert den Ablauf in der Kleiderkammer. Der Verkaufsraum hat eine zweite Tür bekommen, so dass Ein- und Ausgang nun getrennt sind, und die Kunden möglichst wenig aufeinander treffen. Drei Kunden zugleich dürfen den Laden betreten, Kinder noch nicht, sagt Schönberger. Es gibt Hygiene-Hinweise, eine Hygiene-Station und die Mundschutzpflicht.

Ein Geschäft für alle

Es sind schöne Sachen da gerade, betont Schönberger, Frühjahrs- und Sommermode für Frauen, Männer und Kinder in allen Größen. Die Helfer brauchen nicht viel aussortieren. Neben Bekleidung gibt es Schuhe, Bettwäsche, Wolldecken, Vorhänge, Geschirr, Töpfe und Spielzeug. Auch Kinderbettchen vermitteln die Helfer auf Anfrage. Kundschaft und Anlieferer der Further Malteser-Kleiderkammer kommen überwiegend aus der Grenzstadt, aber auch aus den Gemeinden Eschlkam, Neukirchen b. Hl. Blut, Gleißenberg und Arnschwang, erzählt Schönberger.

Die Kleiderkammer ist nicht nur für die Bedürftigen da, sondern ein Second-Hand-Landen für alle, betont sie. Und das wird auch so angenommen. Die Preise liegen bei etwa zwei Euro für Kinderschuhe, drei Euro für einen Erwachsenenpulli oder 3,50 Euro für ein Kleid. Bedürftige mit Berechtigungsschein bekommen die Waren noch günstiger, ein T-Shirt für 50 Cents zum Beispiel. Die Lebensmittelausgabe der Malteser gibt es in Furth im Wald seit vier, die Kleiderkammer mittlerweile bereits seit sechs Jahren. Seit dieser Zeit unter der Leitung von Schönberger. Die Einrichtung hat sich gut etabliert, freut sich die 48-Jährige. Und für sie selbst ist es eine sinnvolle, schöne und erfüllende Arbeit, betont sie.

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