A6 bei Schwandorf
Gänse, Enten und Nasenbären: Polizei stoppt illegalen Tiertransport

19.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:37 Uhr
In diesen Transportboxen wurden die Tiere eingepfercht. −Foto: Deutscher Tierschutzbund, Landesverband Bayern

Bereits am Donnerstag, gegen Mitternacht, geriet ein tschechischer Pkw an der A6 bei Schwandorf ins Visier der Polizei. Im Fahrzeug befanden sich dutzende Tiere.

Der Kombi wurde im Zuge einer Großkontrolle auf einem Rastplatz an der A6 in der Nähe von Schwandorf angehalten. Wie der Deutsche Tierschutzbund, Landesverband Bayern, in einem Pressebericht mitteilt, befanden sich im Fahrzeug etwa 40 Gänse und Enten verschiedener Rassen, zwei schwarze Schwäne und sechs Stelzenläufer. Außerdem wurden zwei Rote Nasenbären vorgefunden. Der 65 Jahre alte Fahrer konnte nach Angaben der Polizei weder Herkunftsnachweise noch Gesundheitszeugnisse vorlegen, weshalb die Tiere dem Veterinäramt übergeben wurden.

Transportboxen waren zu klein

Wie der Tierschutzbund weiter berichtet, waren die Transportboxen aufgrund ihrer Größe für den Transport der Tiere ungeeignet, außerdem war der Besatz zu hoch, wodurch die Tiere auch Verletzungen im Gefieder aufweisen. „Nasenbären, auch Rüsselbären genannt, sind vorwiegend in Mittel- und Südamerika vorkommende Kleinbären. Der Rote Nasenbär wird in Europa als invasive Art eingestuft, die nicht privat gehalten und mit denen weder gehandelt noch gezüchtet werden darf. Somit handelt es sich bei diesem Transport auch um einen massiven Verstoß gegen geltendes EU-Recht“, ist in der Pressemitteilung weiter zu lesen.

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Andreas Brucker vom Präsidium des Deutschen Tierschutzbund, Landesverband Bayern e.V., war noch in der Nacht vor Ort und unterstützte das zuständige Veterinäramt bei der Organisation von Unterbringungsmöglichkeiten für die Tiere. Die Nasenbären wurden durch die Behörden eingezogen, die Vögel sichergestellt und alle Tiere zur weiteren Betreuung an sach- und fachkundige Einrichtungen übergeben.

Schmerzen und Schäden werden hervorgerufen

„Auch wenn die Tiere vielleicht nur auf Durchreise in Deutschland waren, sind wir froh, dass dieser Transport gestoppt wurde. Jegliche tierschutzwidrigen Transporte und der illegale Handel mit Exoten sind generell abzulehnen. Schmerzen, Leiden und Schäden werden bereits durch die schlechten Transportbedingungen hervorgerufen und auch die Zukunft der Tiere ist ungewiss,“ betont Ilona Wojahn, Präsidentin des Bayerischen Landesverbandes.

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Solche Verstöße müssten konsequent und empfindlich geahndet werden. Es dürfe auch nicht sein, dass Händler und Transporteure, die gegen die Gesetze verstoßen, die Tiere zurückbekommen.