Vereinbarung
Gäste sensibilisieren für einzigartige Natur

Nationalpark Bayerischer Wald und Ferienregion setzen auf enge Kooperation, um anspruchsvolle Besucher zu erreichen.

07.07.2021 | Stand 07.07.2021, 11:32 Uhr
Dr. Franz Leibl, der Leiter des Nationalparks (re.), und Bürgermeister Martin Pichler, der Vorsitzende der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald, mit dem unterzeichneten Kooperationsvertrag −Foto: Elke Ohland / Nationalpark Bayerischer Wald

Jetzt steht es schwarz auf weiß geschrieben: Der Nationalpark Bayerischer Wald und die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald arbeiten künftig noch enger zusammen. Um die gemeinsamen Projekte auf ein solides Fundament zu stellen und neue Ziele zu setzen, wurde eine Vereinbarung unterzeichnet.

„Tourismus spielt für uns als Schutzgebiet eine wichtige Rolle“, erklärte Dr. Franz Leibl, der Leiter der Nationalparkverwaltung, bei der Unterzeichnung der Kooperation im Kunst- und Kulturhaus in Schönberg. „Als Nationalpark ist es unsere Aufgabe, den Besuchern naturverträgliche Formen der Erholung und des Naturerlebens zugänglich zu machen.“ Um diesen Auftrag in Zeiten eines stetig zunehmenden Besucherandrangs erfüllen zu können, seien starke Partner an der Seite von großer Bedeutung.

Regelverstöße wie Wildcampen, Wandern abseits markierter Wege oder achtloses Wegwerfen von Müll nehmen laut Leibl stark zu. „Wir brauchen Verbündete, die unsere Besucher sensibilisieren, wie empfindlich und schützenswert die Artenvielfalt im Nationalpark ist.“ Touristiker seien für Urlaubsgäste oft die ersten Ansprechpartner und daher ein wichtiges Sprachrohr. „Es freut mich sehr, dass wir mit der Ferienregion nun noch enger zusammenrücken.“

Martin Pichler, Bürgermeister von Schönberg und Vorsitzender der Ferienregion, stimmte zu: „Der Nationalpark ist die wichtigste Attraktion in der Urlaubsregion Bayerischer Wald. Damit das auch so bleibt, ist es unabdingbar, dass wir den Tourismus nachhaltig und naturverträglich ausrichten.“ In den vergangenen Jahren habe man eine gute Basis für die Zusammenarbeit geschaffen. Regelmäßig gemeinsame Auftritte bei Messen und Veranstaltungen gab es ebenso wie Schulungen der Mitarbeiter in den Tourist-Infos. Wenn es um Änderungen im Bereich des ÖPNV ging, wurde im Vorfeld beraten. Mit dem Kooperationsvertrag werde die Agenda um weitere Punkte ergänzt. „Wir wollen uns bei Kampagnen und bei Print- und Online-Produkten noch besser abstimmen“, erklärte Pichler. „Bei Wander- oder Radtouren brauchen wir engere Schnittstellen, außerdem ist eine regelmäßige Evaluierung der Zusammenarbeit wichtig.“

Um den Kooperationsvertrag zu erarbeiten, war ein Workshop geplant. Coronabedingt konnte dieser nur virtuell stattfinden. „Mit den Ergebnissen sind alle Beteiligten dennoch sehr zufrieden“, berichtete Andrea Rothkopf vom gleichnamigen Projektbüro. Im Mittelpunkt stand die Erarbeitung einer gemeinsamen Leitidee. „Der wichtigste Punkt ist die Bewahrung der Natur im Schutzgebiet. Nur durch die konsequente Umsetzung der Philosophie ,Natur Natur seinlassen‘ ist diese einmalige Wildnis entstanden und zum Alleinstellungsmerkmal des Schutzgebietes geworden.“

Ansprechen wollen die Kooperationspartner Gäste, die wegen der einzigartigen Natur kommen und einen hohen Anspruch an die Aufenthaltsqualität haben. Mit der Vereinbarung sei ein wichtiger Schritt getan, um mehr touristische Wertschöpfung und Gästezufriedenheit zu erreichen und den Nationalpark als Markenkern in den Mittelpunkt zu stellen.