Lindenstraße
Ganz legal: Holzwürfel in Burglengenfeld darf mit Graffiti besprüht werden

14.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:13 Uhr
Sie hoffen auf kreative Ideen: Bauhofleiter Johann Reif, Stadtwerke-Vorstand Johannes Ortner, Schreiner Gerhard Greiner und Stadtbaumeister Franz Haneder (v. l.). −Foto: Ulrike Pelikan-Roßmann

Seit etwa 14Tagen steht auf einer Grünfläche in der Lindenstraße beim Geh- und Radweg in Richtung Gymnasium ein (noch) unscheinbarer, großer Holzquader. Jeder darf sich hier verewigen.

Nun haben Stadtbaumeister Franz Haneder, Bauhofleiter Johann Reif und Stadtwerke-Vorstand Johannes Ortner das Geheimnis gelüftet – und selbst die Spraydose gezückt. „Es war der Wunsch vieler Jugendlicher, einen Graffitiwürfeln wie ehemals im früheren Skaterpark vorhanden, zu haben“, betonte Haneder in einer Pressemitteilung der Stadt. Das frühere Objekt war aufgrund seines Zustands abgebaut worden und stellte eine Unfallgefahr dar. Der Standort wurde indes als Gewerbefläche entwickelt. Eine schnelle Neuauflage scheiterte dann laut Stadt an den Regularien während der Corona-Pandemie.

50 Arbeitsstunden waren für den Würfel nötig

Jetzt gibt es einen neuen Würfel und dieser ist ab sofort auch ganz offiziell zum Besprühen freigegeben. Die Schreiner des Bauhofes, federführend Gerhard Greiner, haben den wetterbeständigen Würfel neu gebaut. Er steht in Lindenstraße. Der zwei Meter hohe Quader, bestehend aus Fichtenholz, hat eine Kantenlänge von 2,5 mal 2,5 Metern. Für die Konstruktion benötigten die Profis vom Bauhof rund 50Arbeitsstunden. „Rangetraut hat sich daran bisher noch keiner“, sagt Bauhofleiter Johann Reif.

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Möglicherweise werde der Graffitiwürfel bislang für etwas anderes gehalten oder das Wetter ist für Sprayer zu kühl gewesen, so Reif weiter.

Stadtwerke-Vorstand Johannes Ortner griff kurzerhand selbst zur Dose, um schon mal einen „Tag“ – das bedeutet in der Sprayersprache so viel wie eine Signatur – zu setzen. „Ich bin schon sehr gespannt auf viele weitere kreativen Ideen“, so Ortner.

Graffiti ist nicht immer Vandalismus

Jeder dürfe sich hier verewigen – und zwar völlig legal, betont die Stadt in der Pressemitteilung. Das einzige Risiko für Sprayer sei, dass ein Kunstwerk möglicherweise innerhalb eines Tages übermalt werde. Genauso könne es aber auch monatelang bestehen bleiben. Graffiti werde zu Unrecht rein als Vandalismus betrachtet, heißt es in der Mitteilung weiter. International habe sich nämlich in den vergangenen Jahren eine kleine, aber hoch dotierte Street-Art-Szene um die besprühten Objekte entwickelt.