Mach´s gut
Gemeinde trauert um Maria Wurm

Mit 81 Jahren starb die aktive Kirchengängerin im Chamer Krankenhaus. Vielen bleibt sie als „Goaßbaun Marl“ in Erinnerung.

18.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:50 Uhr
Helga Brandl
Maria Wurm (+) hinterlässt eine große Lücke in ihrer Familie. −Foto: Helga Brandl

Die Glocken der Sankt-Anna-Kirche riefen die Trauergemeinde zum Requiem für Maria Wurm, die im 82. Lebensjahr verstarb. Die Erinnerung an sie wird bleiben, bekräftigte Pater Raymund und zitierte Dietrich Bonhoeffer: „Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Wenn ein lieber Mensch stirbt, dann sind wir traurig darüber. Das ist verständlich, denn wir müssen jemand loslassen, mit dem wir Jahrzehnte unseres Lebens verbracht haben".

Maria Wurm wurde am 29. Mai 1940 als viertes Kind der Bauerseheleute Ludwig und Maria Pongratz in Gleitsbach geboren. Sie wuchs mit drei Schwestern und einem Bruder auf. Nach der Schule besuchte sie die Landwirtschaftsschule in Kötzting. 1963 heiratete sie Josef Wurm aus Rimbach-Wöhrmühle. Da ihr Bruder tödlich verunglückte, übernahmen beide den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb, den „Gaishof“. Mit viel Herzblut wurde der Hof weitergeführt und aufgebaut. Aus der Ehe gingen die Kinder Angelika, Josef und Ludwig hervor. Jahrelang pflegte sie ihren Vater, dann ihre Mutter und schließlich die letzten 15 Jahre ihren Ehemann. Trotzdem beschwerte sich das „Goaßbaun Marl“ nie. Sie war auch nicht nachtragend und man konnte sich immer einen mütterlichen Rat bei ihr holen. Sie sorgte sich mit ihrer positiven Lebenseinstellung um alle ihre Lieben. Solange es ihr gesundheitlich möglich war, half sie täglich im Stall mit. Jederzeit verfolgte sie aber das Geschehen am und um den „Gaishof“. Der sonntägliche Gottesdienstbesuch war ihr immer ein großes Anliegen und sie holte sich ihre Kraft im Gebet. Ihr ganzer Stolz waren ihre sechs Enkelkinder, deren Aufwachsen sie stets mit großem Interesse und Wachsamkeit verfolgte. Besonders schwer traf sie der Tod ihrer Tochter Angelika im April 2020. Nachdem vor gut zwei Monaten ihr Ehemann Josef verstorben ist, schloss auch sie mit 81-einhalb Jahren in der Nacht des 12. Januar im Krankenhaus Cham für immer die Augen.

Sie hinterlässt eine große Lücke und wird ihrer Familie sehr fehlen. „Wollen wir sie so in Erinnerung behalten wie sie war", gab Pater Raymund zu bedenken. „Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Beginn eines neuen Lebens. Wir dürfen Trauer zulassen, uns aber nicht von ihr beherrschen lassen, das würde uns krank machen. Auch wenn Christen traurig sind über den Tod eines lieben Menschen, so geht ihr Blick doch über das Grab hinaus. Es ist die Hoffnung des christlichen Glaubens, die uns hilft, das Leiden und den Tod in einem anderen Licht zu sehen und die unseren Schmerz allmählich erhellt und verwandelt. In diesem Sinne stimmen wir in die Worte eines Liedes ein: Meine Zeit ist nun vollendet, der Tod das Leben endet, Sterben ist mein Gewinn“. Bianca Lederer umrahmte den Trauergottesdienst mit Gesang und Orgelklang. Der Text auf dem Sterbebild spiegelt exakt den Lebensinhalt der Verstorbenen wider: „Du siehst die Felder nicht mehr grünen, auf denen du einst so froh geschafft, siehst deine Pflanzen nicht mehr blühen, weil dir der Tod nahm deine Kraft“. Auf dem Rittsteiger Friedhof fand Maria Wurm an der Seite ihres Mannes Josef ihre letzte Ruhestätte. (kbr)