Bodenwöhr
Gemeinderat billigt Entwicklungskonzept

Prof. Georg Sahner hat viele Ideen für Bodenwöhr. Auch der Weg für den Ankauf des Bahnhofsgebäudes in Blechhammer ist frei.

04.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:38 Uhr
Max Schmid
Der Gemeinderat stimmte der Machbarkeitsstudie zum Ankauf des Bahnhofsgebäudes zu und stellte damit die Weichen für eine neue Nutzung. −Foto: Max Schmid

Im Mittelpunkt der Sitzung des Gemeinderates in der Hammerseehalle stand die Vorstellung des Integrierten nachhaltigen Stadtentwicklungskonzepts (INSEK) durch Professor Georg Sahner. Das Gremium beschäftigt sich bereits seit drei Jahren mit diesem Thema. Ein INSEK sei Fördervoraussetzung durch die Regierung der Oberpfalz, gab Bürgermeister Georg Hoffmann bekannt. Man habe deshalb das Büro G.A.S. aus Stuttgart mit der Erstellung beauftragt. Nach rund 18-monatiger Vorbereitungszeit liege nun das finale Konzept vor, das dem Gemeinderat bereits vor drei Wochen vorgestellt wurde. Zwischenzeitlich hatte das Gremium die Möglichkeit, Anregungen und Ergänzungen einzubringen.

Hoffmann erläuterte, dass die niedergeschriebene Konzeption des INSEK für die nächsten zehn Jahre Leitfaden für abzuarbeitende Maßnahmen in der Gemeinde sei. Als „Hausaufgabe“ gab Hoffmann den Ratsmitgliedern mit, sich Gedanken darüber zu machen, wie man sich die Innenentwicklung der Gemeinde vorstelle. Hierfür gebe es nämlich eine zusätzliche staatliche Förderung von 20 Prozent.

Umsetzung innerhalb von zehn Jahren

Sahner erläuterte das INSEK im Detail und machte Anregungen zu zahlreichen Vorhaben im Ort: altes Rathaus, Dorfladen und Café auf dem Schießl-Areal, Kulturpfad, Campingplätze Ludwigsheide oder Angelstelle am Hammersee in Blechhammer. Alle Vorhaben sollen in Teilabschnitten innerhalb von zehn Jahren umgesetzt werden. Der Ausbau des Bahnhofs in Blechhammer sei eine enorme Chance für Bodenwöhr und könnte zukünftig das „Tor zum Ökotourismus“ sein.

Gemeinderat Alois Feldmeier fragte nach, ob es denn sinnvoll sei, in mehreren Gebäude kleine Cafés oder Dorfläden zu errichten, wie es Sahner vorgeschlagen hat. Aufgrund der Struktur in Bodenwöhr gebe es einen gewissen Verdrängungswettbewerb. Für Gemeinderat Walter Spirk hingegen sei alles von der geplanten Machbarkeitsstudie abhängig. Letztlich stimmte das Gremium für das vorgestellte finale Konzept des INSEK und gab damit den Weg für die Maßnahmen frei, die mit 60 Prozent vom Staat gefördert werden.

Positive Signale von der Bahn

Sahner stellte dem Gemeinderat im weiteren Verlauf der Sitzung die Machbarkeitsstudie zum möglichen Erwerb des Bahnhofsgebäudes in Blechhammer vor. So, wie der Zustand des Bauwerks heute sei, möchte er sich nicht in die Wartehalle setzen, so der Planer. Notwendig sei deshalb eine würdige Neugestaltung. Bürgermeister Hoffmann ergänzte, dass er bei Vorgesprächen mit der Deutschen Bahn bereits ein positives Signal erhalten habe. Die Bewohner des Ortsteils Blechhammer jedenfalls seien begeistert von diesen Plänen und würden schon lange auf eine Nahversorgung warten, untermauerte Gemeinderat Spirk.

Bauanträge:Erneuerung:
Das gemeindliche Einvernehmen wurde folgenden Vorhaben erteilt: Balkonanbau Am Hammersee, Neubau Einfamilienhaus in der Schwandorfer Straße, Umbau in Neuenschwand, zwei geplante Neubauten in Taxöldern.Auf Vorschlag von Christian Lutter werden Buswartehäuschen erneuert, zwei an den Bahnbrücken in Blechhammer und eines in der Schulstraße.

Der Tagesordnungspunkt „Sperrung der Ortsdurchfahrt für den Schwerlastverkehr“ wurde auf die nächste Sitzung vertagt, da der Vertreter des Staatlichen Bauamts Amberg-Sulzbach verhindert war. Weiteres Thema war die Dorferneuerung in Erzhäuser/Windmais. Das Gremium stimmte dem Ausbau des Gehwegs entlang der Staatsstraße 2398 zu. Die Kosten hierfür werden von der Teilnehmergemeinschaft Dorferneuerung und der Gemeinde zu gleichen Teilen getragen und belaufen sich auf insgesamt 148.953 Euro. Im Zuge dieser Bauarbeiten wird auch die gemeindliche Wasserleitung im Gehweg mit einem Kostenaufwand von rund 300.000 Euro saniert. Die Beschlüsse wurden einstimmig getroffen.

Der Gemeinderat berief folgende Bürger/innen zu Mitgliedern des Generationenbeirats: Walter Bohlender, Marita und Paul Burger, Barbara Ebensberger, Manuel Eiblmaier, Andrea Graf, Robert Gruber, Jasmin Heindl, Günter Makolla, Karin Schulze, Josef Stangl und Steffen Zünkeler. Ein weiterer Beschluss lautete, im Rahmen des Schulneubaus eine Fußbodenheizung in Kombination mit einer dezentralen Lüftungsanlage zu installieren, die später auch zur Kühlung der Räume umgebaut werden kann. Die FFW Neuenschwand erhält für die Beschaffung eines Laptops einen Zuschuss von 116 Euro, der SV Erzhäuser/Windmais für die Überdachung der Terrasse 477 Euro.