Regensburg.
Geschweißte Drahtgebilde, die tanzen und turnen

Objekte und Bilder von Hyosook Moon in der Galerie konstantin b.

29.07.2009 | Stand 29.07.2009, 9:25 Uhr

Von Gabriele Mayer, MZ

Die koreanische Künstlerin Hyosook Moon ist nicht zum ersten Mal in der Galerie konstantin b. zu Gast. Ihre Objekte aus dickem Kupferdraht hat man schon gesehen, sie prägen sich ein. Die Grundelemente sind freilich meist nicht Drahtstücke pur, sondern zu kleinen Strichmännchen zusammengeschweißte Drahtgebilde. Diese sind ihrerseits an manchen Endstellen zusammengeschweißt und verbinden sich so, tanzen und turnen.

Zwei dieser Elemente zum Beispiel halten sich an den „Händen“ und bilden ein „Paar“, wie der Titel des kleinsten Objekts der Ausstellung lautet. Ein größeres, in sich schlüssiges Objekt ist immer wieder die Kugel, die in einer Variation auch in der neuen Ausstellung zu sehen ist. Eine halbmetergroße Kugelform ist zusammengesetzt und umrissen von vielen dieser aneinandergefügten Männchen, eine Hohlkugel, die wie aus einem Netzwerk gebildet wirkt und sachte darauf hinweist, dass wir auf diesem Globus doch alle miteinander verbunden sind, oder es zumindest in einem Idealfall sein könnten. Denn manchmal klafft tatsächlich ein großes Loch in dem Gebilde: ein Hinweis aber auch darauf, dass noch Platz ist, dass der Globus nicht geschlossen ist.

Eine andere Geschichte wird von der an der Decke des Ateliers ansetzenden und sich über die Wand bis zum Boden ziehenden Bahn aus kleinen, filigran zusammengefügten Kupferplättchen erzählt. Horizontal dazu ist ein Kupferrohr angebracht und alles zusammen ergibt ein höchst ungewöhnliches, aber eben gerade darum auch sehr sprechendes Objekt.

Auf Holzstelen sitzen nebeneinander drei Käfige aus Kupfer, eingerissen und mit Drahtresten gefüllt und stellen einen Prozess dar, lösen eine Spannung aus. Ein Prozess zwischen Vergangenheit und Gegenwart bilden auch die in Holzrahmen an der Wand hängenden Bilder. Auf den ersten Blick wirken sie wie leere Leinwände. Geht man näher heran, sieht man die in den Stoff genähten quer über das Bild laufenden Nähte. Wie Horizontlinien muten sie an und sollen unauffällig auf die Natur in Korea hinweisen, die auch in Regensburg und an allen anderen Orten, an denen die Künstlerin lebt, da ist, auch wenn sie sich nicht in den Vordergrund drängt.

Bis zum 6. September in der Galerie konstantin b., Am Brixener Hof 11. Freitags 17 bis 21 Uhr u.n.V.