Kirche
Großes Jubiläum bei Chams Redemptoristen

Pater Ludwig Götz begeistert schon seit 50 Jahren die Menschen als Priester für den christlichen Glauben.

28.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:38 Uhr
Claudia Peinelt
Pater Ludwig Götz liebt die Natur. Ganz oft fährt er mit seinem Fahrrad in Richtung Naturschutzgebiet Rötelsee und genießt dort die Tierwelt. −Foto: Claudia Peinelt

Es ist Freitag 11 Uhr. Pater Ludwig Götz kommt ins Sprechzimmer des Geistlichen Zentrums, legt sein Krankenhaushandy auf den Tisch, setzt sich in den Stuhl, nimmt die Maske ab und lächelt. Der 78-Jährige strahlt sofort so eine Gelassenheit aus, dass sogar die quirlige Reporterin zur Ruhe kommt.

Die Chamer kennen die sympathische Art des Paters. Von 1987 bis 1997 war er Leiter des Exerzitienhauses. Und seit 2015 ist er wieder dorthin zurückgekehrt. Dorthin, wo er am Sonntag um 10 Uhr einen Festgottesdienst feiern kann. Der Grund dafür ist, dass er sein goldenes Priesterjubiläum begehen kann.

Mit Freude erinnert er sich daran, wie es dazu kam, dass er sich für den Priesterweg bei den Redemptoristen entschieden hat. Zusammen mit noch fünf Geschwistern wuchs er in Grünthal bei Kreiburg am Inn auf. Seine Eltern hatten dort eine Landwirtschaft, wo er als Kind und junger Mann mitarbeitete. „Bulldogfahren war da eine meiner Lieblingsbeschäftigungen“, erzählt er. Der Glaube wurde damals sehr in der Großfamilie gelebt. Tägliche Mittagsgebete und Gottesdienstbesuche am Sonntag waren selbstverständlich. Besonders hat er heute noch in Erinnerung, dass seine Mutter trotz der vielen Arbeit am Hof oftmals unter der Woche noch mit dem Radl in den vier Kilometer entfernten Gottesdienst fuhr.

„Ich hatte schon sehr früh immer Kontakte zu den Redemptoristen in Gars am Inn“. So ging er schließlich auch aufs Gymnasium der Redemptoristen nach Gars, dann nach Ingolstadt, machte Abitur in Forchheim. „Und das alles in Internaten der Redemptoristen“, erinnert er sich zurück. Die Gemeinschaft dorthin wurde immer fester und er entschloss sich schließlich, dass er den geistigen Weg weitergehen werde und Theologie in Gars studieren wird. Sehr gern erinnert er sich auch an die vielen Gespräche mit seinen Mitbrüdern. Er habe sie nicht nur beim Dozieren erlebt, sondern auch die praktische religiöse Art erleben dürfen. „Und das waren nicht nur Höhenflüge, sondern wir alle waren da fest mit der Erde verbunden“. Zum Priester wurde Ludwig Götz dann am 31. Mai 1971 in Gars am Inn geweiht.

Auf die Frage, ob er diesen Schritt jemals bereut habe antwortet ganz ruhig: „Ich habe mir Zeit gelassen mit der Ewigen Profess, um noch mehr Sicherheit und Kraft für meinen Weg zu bekommen“. Und in dieser Zeit stellte er fest, dass er glaubt, und zwar aus und im tiefsten Herzen. Nach der Priesterweihe war er als Kaplan in Ampfing und Forchheim tätig, und dann kamen zwölf Jahre als Gemeindemissionar. Und diese Jahre bereicherten Götzs Leben sehr. Er lernte die ganz kleinen Pfarreien kennen, aber auch die Pfarreien in größeren Städten. Und dann kam das Jahr 1987. Da wurde er zum Leiter des Exerzitienhauses Maria Hilf in Cham. Für diese Aufgabe belegte er einen Kurs für Exerzitien und Meditation sowie einen Kurs in Gestaltpädagogik. Insgesamt zehn Jahre war er in Cham, dann folgten Kloster Maria Bickesheim bei Karlsruhe und Schönenberg bei Ellwangen.

Im Oktober 2015 kehrte er wieder nach Cham zurück. Und dort ist seine Arbeit recht vielfältig. Er hilft als Seelsorger im Krankenhaus aus, arbeitet im Exerzitienhaus und in der Klosterkirche mit und bietet Gespräche an. Sein Glaube trägt ihn, und seine sympathische Art zeichnet Pater Ludwig Götz aus.