Sengenthal
Grünes Licht für teure Straßensanierung

Mit der Erneuerung der Gemeindeverbindungsstraße packt der Sengenthaler Gemeinderat ein kostenintensives Projekt an.

12.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:50 Uhr
Michael Schrafl
Die Erneuerung der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Sengenthal am Anger und Weichselstein ist dingend notwendig, aber auch kostenintensiv. −Foto: Michael Schrafl

Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag stellte Ralph Dotzer vom gleichnamigen Ingenieurbüro die Entwurfsplanung für die Erneuerung der Gemeindeverbindungsstraße (GVS) zwischen Sengenthal am Anger und Weichselstein vor. Die Baumaßnahme (Vollausbau) erstreckt sich auf eine Länge von einem Kilometer. Dabei soll die Straße herausgerissen und neu ausgekoffert werden. Wie Dotzer sagte, werde die neue Straße nur ganz minimal verbreitert. So betrage die Fahrbahn fünf Meter, das beidseitige Bankett jeweils 50 Zentimeter, im Ortsbereich Weichselstein etwas weniger. In den Kurvenbereichen sind Bankettsteine vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf 822 000 Euro (Stand 2021), der Fördersatz betrage 50 Prozent.

Wie Bürgermeister Werner Brandenburger eingangs sagte, sei man sich bei einem Ortstermin mit der Regierung einig, dass die GVS in weiten Teilen äußerst schadhaft (Risse, Einbrüche, Flickwerk) und deshalb dringend sanierungsbedürftig sei. Bürgermeister Brandenburger: „Die Straße ist technisch kaputt. Wir können kein Haftungsrisiko eingehen.“ Er erinnerte daran, dass der Gemeinderat bereits bei der November-Sitzung 2020 eine Grundsatzentscheidung getroffen habe, was die Sanierung von Gemeindestraßen angehe.

In einem Schreiben an die Gemeinde gab die Projektgruppe „Verkehrssicherheit Sengenthal am Anger“ zu bedenken, dass durch den Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße der Pendlerverkehr zwischen Sengenthal und Neumarkt zunehme und so die Bewohner von Sengenthal am Anger noch mehr belastet würden. Wie der Bürgermeister darlegte, habe man im vergangenen Jahr mit der Projektgruppe verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten zur Verkehrsberuhigung und -sicherheit in Sengenthal am Anger erörtert und auch umgesetzt.

Nach Diplomingenieur Ralph Dotzer orientiere man sich beim Neubau der Straße an den örtlichen Begebenheiten, so dass auch kein Privatgrund erworben werden muss. Die Befürchtung von Gemeinderat Seitz, dass es durch den Neubau der Straße zu mehr Verkehr komme, glaubt Bürgermeister Brandenburger nicht, zumal die Straßenbreite sich nur minimal verändere und auch die Kurvenradien bleiben.

Vorhaben:Bürgerbeteiligung:
Die Firma Greenovative GmbH aus Nürnberg plant auf drei Grundstücken zwischen Forst und Sondersfeld eine Freiflächen-Photovoltaikanlage (Modulfläche 7,8 Hektar). Mit dem erzeugten Strom können 3261 Haushalte versorgt werden. Die Nennleistung liegt bei 10848 kWp. Der Stromertrag liegt bei 11,4 Mio. Kilowatt, die CO2 Einsparung bei 5706 t pro Jahr.Wie es hieß, können sich auch die Bürger am Solarpark beteiligen. Die Mindesteinlage betrage 1000 Euro. Der Gemeinderat beschloss die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes und die Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes (Deckblatt 20).

Gemeinderat Klaus Schmidt fragte nach, ob der Rückbau der GVS auf drei Meter Breite eine Option wäre, und diese zur Anliegerstraße erklärt werden könnte. Bürgermeister Brandenburger: „Hier würde es keinen staatlichen Zuschuss geben, zudem sei dann der Charakter einer Gemeindeverbindungsstraße nicht mehr gegeben.“ Ingenieur Dotzer verwies darauf, dass die Straße im Notfall auch Umleitungsfunktion habe. Mit einer Gegenstimme beschloss das Gremium die Baumaßnahme auszuschreiben und auszuführen, vorbehaltlich eines positiven Förderbescheids.

Auf dem Winnberg plant die Firma Max Bögl Stiftung &Co.KG auf den Ackerflächen an der bestehenden Windkraftanlage die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage. Diese soll zur überwiegenden Eigenversorgung des Strombedarfs des Max Bögl Hauptwerks in Sengenthal dienen. Der Gemeinderat befasste sich mit den Stellungnahmen aus der frühzeitigen Bürger- und der Behördenbeteiligung. Hingewiesen wurde dabei, dass die Anlage im Trinkwasserschutzgebiet (Zone 3) der Stadtwerke Neumarkt liege, ebenso im Vorranggebiet für die Kalksteingewinnung. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan „PV Anlage Winnberg“ und der Flächennutzungs- und Landschaftsplan (Deckblatt 19) werden nun erneut ausgelegt.