Wohnungsbau
Grundstücke sind „der größte Rohstoff“

Das neue Baugebiet „An den Brandäckern“ in Ammersricht soll für Amberg eine weitere Entlastung bringen.

20.04.2018 | Stand 16.09.2023, 6:07 Uhr
Gerd Spies

„An den Brandäckern“ heißt das neueste Baugebiet, das die Stadt Amberg in Angriff nehmen will. Bisher ist dort Ammersricht direkt neben dem Friedhof lediglich grüne Wiese zu sehen. Foto: Archiv/Spies

Der Wohnflächenbedarf in der Stadt Amberg ist nach wie vor groß. Trotz großer Anstrengungen, besonders durch die städtische Tochter Stadtbau GmbH, wird nach Berechnungen des Baureferats auch noch in den nächsten Jahren mit einem Bedarf von mindestens 300 Wohneinheiten gerechnet. Das jetzt im Stadtrat vorgestellte neue Baugebiet „An den Brandäckern“ in Ammersricht, das dann das fünfte Baugebiet in jüngster Vergangenheit ist, das die Stadt anpackt, könnte zumindest etwas den Druck aus dem Kessel nehmen.

„Der größte Rohstoff sind die Grundstücke!“ Maximilian Hahn, der Geschäftsführer der Stadtbau, weiß um die Bedeutung von Bauflächen für die Stadt Amberg. Die aktuelle Zwischenbilanz seiner seit Jahren intensiven Einkaufstour: „Wir sind dran, dass der Bedarf in den kommenden Jahren gedeckt werden kann“, lautet sein Fazit. Das geplante Baugebiet „An den Brandäckern“, für das jetzt das Bebauungsplanverfahren auf den Weg gebracht wird, ist das vierte Baugebiet mit Beteiligung der Stadt in jüngster Vergangenheit; hinzu kommt das Areal des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses, das sich im Besitz von „Denkmalneu“ befindet.

Bereits in den nächsten Wochen wird die Erschließung von Drillingsfeld II abgeschlossen sein. Ab Juni können dann die Häuslebauer loslegen. 60 Einzelhäuser, 22 Doppelhäuser und drei Parzellen für Geschosswohnungsbau sollen dort entstehen. Per Losverfahren hatte die Stadt seinerzeit die Grundstücke vergeben, nachdem mehr als 300 Interessenten auf der Bewerbungsliste standen. Die Stadtbau GmbH wird nach Auskunft ihres Geschäftsführers dort vier Doppelhaushälften errichten, dazu einen Wohnblock mit sechs Sozialwohnungen.

Rundbau war ein Wahrzeichen

In den Startlöchern steht man bereits bezüglich der Erschließung des Baugebiets Bergsteig Mitte, informiert Hahn. Zwischen der Rosenthalstraße und der Breslauer Straße ist Platz für 34 Einzelhäuser, sechs Doppelhäuser, zwei Reihenhäuser und zwei Geschosswohnungsbauten. Sogar der Bau eines Seniorenzentrums ist in diesem neuen Wohngebiet angedacht. Auf diesem Areal stand einmal der große Rundbau mit 64 Wohneinheiten, früher ein Wahrzeichen des Amberger Bergsteigviertels.

Die gesamte Fläche gehört der Stadtbau, die bis 2019 die Erschließung abgeschlossen haben will. Dann soll die Grundstücksvergabe erfolgen.

Recht schwierig aufgrund der Topographie gestaltet sichdie Erschließung des Baugebiets „Am Hopfenhang“an der Sulzbacher Straße. Durch die starke Hangneigung mit 36 Metern Höhenunterschied kann die Zufahrt nur durch eine gewundene Stichstraße erfolgen. Die Stadtbau GmbH, die die rund zwei Hektar große Fläche besitzt, will hier 14 Eigentumswohnungen, sechs Doppelhäuser und acht Einzelhäuser errichten. Bereits im Frühsommer, so hofft Stadtbau-Chef Maximilian Hahn, geht es los mit der Erschließung.

Das neben dem Ammersrichter Friedhof gelegene 6,5 Hektar große Gebiet „An den Brandäckern“ ist erst in der jüngsten Stadtratssitzung auf den Weg gebracht worden. Nachdem das Bebauungsplanverfahren den Stadtrat passiert hat, plant jetzt die Stadt die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung, informiert Elisa Puchner vom Stadtplanungsamt auf Nachfrage. 60 Einzelhäuser, elf Doppelhaushälften, ein Reihenhaus und fünf Geschosswohnungsbauten könnten dort irgendwann einmal Platz finden. Rund drei Hektar der Gesamtfläche gehören der Stadtbau. Diese wird auch ihr Areal zügig erschließen, wenn möglich noch im nächsten Jahr, kündigt Hahn an. Die Verhandlungen über den anderen Teil gestalteten sich mit den Eigentümern aber sehr schwierig, so der Stadtbau-Chef.

Weitere (Zukunfts-)Projekte

Dennoch: „Wir kommen damit wieder mit etlichen Bauparzellen auf den Markt“, lautete vergangene Woche die positive Botschaft von Baureferent Markus Kühne zum Baugebiet „An den Brandäckern“ im Stadtrat. Die Infrastruktur sei ja, so Kühne, hier hervorragend. Nahversorger, Schule, Bushaltestelle wären quasi vor der Haustür.

Noch zwei weitere Projekte liegen bei Maximilian Hahn in der Schublade. Viel lässt der Stadtbau-Chef darüber aber nicht heraus, da sie nach seinen Worten noch nicht in trockenen Tüchern sind. So viel verrät er aber schon mal, dass bei einem der beiden Projekte bereits die eine Hälfte der Fläche erworben, die andere Hälfte notariell gesichert sei. Sollte die Arbeit der städtischen Tochter mit seinem umtriebigen Geschäftsführer auch hier erfolgreich sein, scheint Bauland für die nächsten Jahre gesichert.

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