Friseur
Haare abschneiden und dann spenden

Julia hat sich in Seubersdorf von ihren ultra langen Haaren getrennt. Wir haben Vorher- und Nachher-Bilder davon gemacht.

20.11.2018 | Stand 16.09.2023, 5:57 Uhr
Vera Gabler

Oberhalb von 30 Zentimeter setzt Nicole Schierl die Schere an und schneidet den Zopf an. Foto: Gabler

„Schnipp schnapp... gute Tat“, dachte sich Julia Bogner und machte einen Termin bei Nicole Schierl im „Hair & Flair“ in Seubersdorf aus. „Ich hatte schon immer sehr langes Haar“, stellt sich die 30-Jährige dem Tagblatt an der Eingangstür vor. Noch könnte sie einen Rückzieher machen, ihre Haare wieder zu einem Dutt binden und zu Mann und Kinder nach Hause gehen. Im Sommer dieses Jahres sei sie aber im Internet auf die Webseite www.haare-spenden.de gestoßen und habe sich angesprochen gefühlt. Mit einer Haarspende helfe man Menschen, die auf eine Echthaarperücke angewiesen sind, las die Mutter zweier Töchter. Der Produzent von Echthaarperücken verarbeitet eine Menge Spendenhaar. Insbesondere für erkrankte Menschen sei Haar, das dem eigenen ähnlich sei, sehr wichtig, erinnert sich Bogner an den Aufruf. „Je länger und perfekter der Zopf ist, desto besser die Tat“, sagte sich Bogner und so machte sie für sich aus, noch bis in den Herbst mit einem Friseurbesuch zu warten. „Damit es sich rentiert“, lacht Bogner.

54 Zentimeter bis zur Spitze

Meterstab beim Friseur

Nach 90 Minuten ist alles vorbei

Auf dem Weg nach Hause bringt Bogner das Kuvert mit ihrer Spende zur Post. Auf der Website www.haare-spenden.de wird darauf hingewiesen, dass der Zopf hilft. Der Empfänger verarbeitet eine Menge Spenderhaar. Man sei bemüht den Anteil von inländischem Haar so hoch wie möglich zu halten. Auf der Homepage hießt es: „Deine Haarspende ist sehr persönlich, wir achten daher ganz besonders darauf, dass Dein Haar bei Personen genutzt wird, die dies wertschätzen“.