EV Regensburg
Halle schlägt in der Serie zurück

Den Eisbären fehlt bei der 2:4-Heimniederlage gegen die Saale Bulls das Glück. In der Playoff-Serie steht es nun 1:1.

03.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:07 Uhr
Es ging ordentlich zur Sache: Eisbär Richard Divis (links) und Maurice Becker bekommen sich in die Haare. −Foto: Christian Brüssel/Christian Brüssel

Fortuna machte am frühen Sonntagabend einen großen Bogen um Regensburg. Trotz einer engagierten Vorstellung und einer Vielzahl von Großchancen unterlagen die Regensburger Eisbären vor der Saison-Rekordkulisse von 2605 Zuschauern im zweiten Spiel des Playoff-Viertelfinales Nordmeister Saale Bulls Halle mit 2:4 (0:1, 1:1, 1:2), nachdem sie im ersten Duell am Freitag in Halle noch mit 5:1 triumphiert hatten. Damit steht es in der Best-of-five-Serie 1:1. Am Dienstag (19 Uhr) steht in Sachsen-Anhalt die dritte Partie an.

Never change a winning team: Diese bewährte Devise hatte Eisbären-Coach Max Kaltenhauser beherzigt und an den Reihen-Umstellungen vom Freitag festgehalten – mit einer kleinen Ausnahme. Lukas Wagner rückte für Matteo Stöhr in die vierte Sturmformation. Halles Trainer Ryan Foster stellte Sebastian Albrecht ins Tor, der am Freitag im zweiten Drittel den von den Gegentoren entnervten Ex-Regensburger Jakub Urbisch ersetzt hatte.

„Die Vorzeichen haben sich nicht verändert. Halle ist der Favorit. Wir wollen uns natürlich trotzdem bestmöglich verkaufen und den zweiten Sieg einfahren“, hatte Kaltenhauser die die Marschroute vorgegeben. Foster wiederum hatte von seinem Team mehr Biss und vor allem mehr Konsequenz in der neutralen Zone gefordert.

Knifflige Aufgaben

Halle legte eine schwungvolle Anfangsminute hin, überließ dann aber den Gastgebern weitgehend die Initiative. Die Eisbären ließen sich nicht zweimal bitten und stellten Albrecht eine ganze Reihe kniffliger Aufgaben, so durch Nikola Gajovsky, Lukas Heger und Erik Keresztury. Die besten Chancnen zum Führungstreffer hatten abermals Heger, als Albrecht die Scheibe prallen ließ, erneut Gajovsky sowie Tomas Plihal. Es schien wie verhext: Der Puck flog Halles Goalie um die Ohren, aber einfach nicht ins Netz.

So kam es wie so häufig im Sport: Die Eisbären hatten vorne kein Glück – und hinten kam das Pech hinzu. Jannik Striepeke überwand für die Saale Bulls, die bis dahin in der Offensive mehr oder weniger unsichtbar waren, Eisbären-Torhüter Patrick Berger. Die Regensburger zeigten eine wütende Reaktion, gingen aber mit einem Rückstand in die Kabine. Solches Ungemach war ihnen im ersten Spiel ganz erspart geblieben. Was erneut auffiel: Auch nach dem vierten Drittel der Serie stand für Kaltenhausers Team bei den Strafzeiten eine Null.

Den zweiten Abschnitt der temporeichen Begegnung gestalteten die Hallenser ausgeglichener. Aber die Eisbären hatten weiterhin ihre Möglichkeiten. Bei einem Gewaltschuss von Richard Divis ging sogar der Schläger von Albrecht zu Bruch.

Ausgerechnet Denis Gulda, der Cousin von Eisbär Tomas, zeichnete dafür verantwortlich, dass die Gäste ihre Führung sogar noch in die Höhe schraubten. Vorangegangen war ein nachlässiges Abwehrverhalten der Regensburger. Guldas abgefälschter Schuss fand den Weg durch Bergers Beine. In der 27. Minute endete dann die Straflos-Zeit. Tomas Plihal nahm in der Kühlbox Platz.

Bei vier gegen vier auf dem Eis schöpften die Eisbären neue Hoffnung. Jakob Weber legte auf für Gajovsky, der am rechten Torpfosten gelauert hatte und Albrecht mühelos überlistete.

Volle Strafbänke

Die Emotionen kochten nun hoch – auch weil die Referees allzu viel laufen ließen und nicht konsequent genug einschritten. Sie provozierten damit eine handfeste Keilerei, die sie ohne ersichtliche Linie ahndeten. Zwei Eisbären und drei Hallenser wanderten gleichzeitig auf die Strafbänke.

Damit war der Boden bereitet für ein brisantes Schlussdrittel, in dem die Regensburger sofort mit Macht auf den Ausgleich drängten. Gajovsky zielte in Überzahl um Haaresbreite vorbei.

Patrick Schmid düpierte beim dritten Tor Berger mit einem Schuss aus spitzem Winkel. Consti Ontl brachte die Oberpfälzer 68 Sekunden später erneut auf 2:3 heran. Es folgte ein vergebliches Scheibenschießen aufs Hallenser Tor, ehe Joonas Niemelä in einem verrückten Duell mit dem vierten Treffer für die Entscheidung sorgte.

Statistik

Eisbären – Halle 2:4 (0:1, 1:1, 1:2)

Eisbären Regensburg: Berger – T. Gulda, Heider; Bühler, Weber; Schiller, Schütz; Stöhr, Schlauderer – Ontl, Gajovsky, Divis; Heger, Keresztury, Flache; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Wagner, M. Schmid, Plihal

Saale Bulls Halle: Albrecht – Sturm, Becker; Hoffmann, Halbauer; Gollenbeck, Walkowiak – Valasek, Niemelä, Vihavainen; Pfennings, Stas, P. Schmid; Fomin, Striepeke, Hildebrand; D. Gulda, May

Tore: 0:1 (17:01) Striepeke (Hildebrand, Sturm); 0:2 (25:12) D. Gulda (Fomin, Becker); 1:2 (33:38) Gajovsky (Divis, Weber bei 4-4); 1:3 (46:48) P. Schmid (Pfennings, Niemelä); 2:3 (47:56) Ontl (Weber, Bühler); 2:4 (54:29) Niemelä (Becker, Sturm)

Schiedsrichter: Andreas Flad/Benedikt Lender; Zuschauer: 2605; Strafminuten: Regensburg 12 – Halle 16

Hier der Liveticker zum Nachlesen: