Bauen
Heikle Themen im Beilngrieser Stadtrat

Die Räte blieben hart bei einer nicht genehmigten Einfriedung. Sie einigten sich beim Zuschuss für eine Mehrzweckhalle.

19.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:11 Uhr
Franz Guttenberger
Die Einfriedung und Eingangsüberdachung für die Wohnanlage Gaisberg soll beseitigt werden. Der Stadtrat blieb in dieser Sache hart. −Foto: Franz Guttenberger

Mit zwei heiklen Themen musste sich der Stadtrat am Donnerstag im Haus des Gastes beschäftigen. Zum einen ging es um die nichtgenehmigte, wuchtige Einfriedung und Überdachung der Wohnanlage Gaisberg, zum anderen um den Neubau einer Mehrzweckhalle und des Feuerwehrgerätehauses in Wolfsbuch.

Die PM Bau GmbH&Co, KG Kipfenberg hatte im September bei der Stadt Beilngries einen Tektur-Antrag auf Baugenehmigung zur Erstellung einer Absturzsicherung mit Sockel an der Südseite der Mehrfamilienhäuser am Gaisberg eingereicht.

Stadtrat lehnte Anträge 2019 ab

Der Unterschied zum Bauantrag vor drei Jahren ist eine neue Abstandsflächenberechnung. Für die Bauvorhaben wurde ein Tekturantrag eingereicht, nachdem auf Anordnung des Landratsamts als zuständige Genehmigungsbehörde der Bau eingestellt wurde. Es war in der Ursprungsplanung keine zusätzliche Absturzsicherung mit Sockel vorgesehen.

Nach der nun vorliegenden Tekturplanung beträgt die Gesamthöhe, gemessen von der Oberkante Straße, zwischen 1,80 und 4,20 Meter, zuzüglich einem Meter Zaun. Darüber informierte Bürgermeister Helmut Schloderer.

In den bisherigen Planungen betrug die Gesamthöhe zwischen 1.50 und 2,80 Meter. Der Stadtrat hatte in Januar 2019 in seiner Sitzung die Anträge abgelehnt. Die Gesamthöhe der Maueranlage wirkt äußerst massiv und fügt sich in keiner Weise in die Umgebung ein, lautete damals der Beschluss.

Was ist bisher geschehen?

Der Rückbau der baulichen Anlagen bis zur genehmigten Höhe sollte daher angeordnet werden, hieß es damals. Inzwischen sind viele Monate vergangen, passiert ist bisher nichts. Stocksauer war Stadtrat Anton Bauer und wirft dem Landratsamt Untätigkeit vor. Anscheinend wolle man das Problem „aussitzen“, mutmaßte und ärgerte sich der Beilngrieser Stadtrat Bauer. Er forderte, dass das Landratsamt endlich geeignete Maßnahmen für einen Rückbau einleiten soll. Einstimmig wurde dem Antrag auf eine Baugenehmigung nicht das gemeindliche Einvernehmen erteilt.

Einstimmig jedoch wurde für in einem weiteren Tagesordnungspunkt dem Antrag auf Baugenehmigung zum Neubau eines 4-Familienhauses mit Stellplätzen in der Maria- Hilf Straße das gemeindliche Einvernehmen erteilt, ebenso dem Antrag der Firma Vantage Towers in Düsseldorf für die Errichtung eines Sendemastes zwischen Amtmannsdorf und Eglofsdorf. Durch den Sendemast soll eine Verbesserung des Mobilfunknetzes auf diesem Plateau erreicht werden.

Unstimmigkeiten gibt es im Stadtrat beim geplanten Neubau einer Mehrzweckhalle und eines Feuerwehrgerätehauses für die SpVgg Wolfsbuch -Zell und der Stadt Beilngries. 2020 im August wurde dem gemeinschaftlichen Neubau einer Mehrzweckhalle durch den Sportverein und dem Neubau eines Feuerwehrgerätehauses durch die Stadt Beilngries zugestimmt (wir berichteten).

In der Septembersitzung wurde die vorgelegte Planung samt Kostenrechnung vom Stadtrat einstimmig abgelehnt. Der verbleibende Kostenanteil für die Stadt für den Bereich Feuerwehrhaus wurde schlichtweg als zu hoch angesehen.

Wird ein Superprojekt enstehen?

Nun wurde eine neue Planung mit Kostenrechnung vorgestellt, die mit zwei Gegenstimmen beschlossen wurde. Der Stadtrat gewährt bei der Errichtung der Sporthalle einen Zuschuss von 11,5 Prozent der tatsächlichen Gesamtkosten, maximal 88 193,50 Euro.

Mit der Stadt Dietfurt wegen Zell wird noch ein Gespräch gesucht. Stadtrat Johannes Regnath (CSU) griff bei der Thematik Bürgermeister Schloderer an und monierte, dass bei dem Bauvorhaben und den Planungen der Stadtrat vor der September-Sitzung zu spät informiert worden ist.

Stadtrat Stefan Merkl (BL/PBFW) konterte, dass auch frühere Informationen nichts an der Tatsache geändert hätten, dass aufgrund der finanziellen Lage der Stadt das Vorhaben zurückgestellt werden sollte. Es stehen andere wichtige Projekte an, sagte Merkl, und die Feuerwehreferentin Dr. Stefanie Schmidtner(CSU) plädierte für Zustimmung und wünschte sich, dass Befürworter und Ablehner des Projekts aufeinander zugehen. Es werde in Wolfsbuch ein Superprojekt entstehen, prophezeite Stadträtin Schmidtner. (ugu)