Engagement
Hemaus Blindeninstitut eingeweiht

Kinder- und Jugendwohnbereich des Blindeninstituts eingeweiht: 13 Schüler und Schülerinnen finden in Hemau neues Zuhause.

21.10.2019 | Stand 16.09.2023, 5:20 Uhr
Daniela Lang

Sie freuen sich über den gefüllten Wunschbaum: Stephan Hußlein, Andrea Jänsch, Johann Pollinger und Anja Weisser (von links) Foto: Daniela Lang

Die ersten Kinder und Jugendlichen durften schon im Januar in das Mehrfamilienhaus in der Anton- Scherübl-Straße einziehen. Jetzt wurde der neue Kinder- und Jugendwohnbereich des Blindeninstituts Regensburg auch ganz offiziell eröffnet. Zur Einstimmung wurde ab 11 Uhr im Vorgarten des Gebäudes gemeinsam musiziert. „Willkommen“ sang der kleine Chor, begleitet von Keyboard und Gitarren. Betreuerinnen und Bewohner hatten den eigens für die Eröffnung ins Leben gerufen. Ein Glockenspiel, das die Kinder selbst läuten durften, eröffnete dann die Feier.

„Wir haben schon viele Einweihungen mitgemacht, aber so viel Freude hatten wir noch nie. Behaltet euch das bei!“, lobte Pfarrer Berno Läßer. Er und sein evangelischer Kollege Max Lehnert erteilten dem neuen Gebäude und dessen Bewohnern bei der feierlichen Einweihung ihren Segen.

Hemau war Wunschstandort

Institutsleiter Stephan Hußlein brachte in seiner Begrüßungsansprache seine Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck, hier einen Platz für die Kinder und Jugendlichen gefunden zu haben.

Auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für die Wohngruppen war Hemau der Wunschstandort von Stephan Hußlein. Das Blindeninstitut Regensburg habe schließlich im Erwachsenenbereich bisher vor Ort nur gute Erfahrungen gemacht, betonte Hußlein bei seiner Ansprache.

Der „rettende Tipp“, informierte er die Gäste, sei dann von Bürgermeister Johann Pollinger gekommen, der direkt zum Telefon griff und den Kontakt zur Familie Bittl herstellte. „Herr Pollinger, Sie haben in Hemau Brücken gebaut. Sie sind ein Vorbild für gelebte Inklusion“, lobte Stephan Hußlein.

Johann Pollinger hatte schon damals vermittelt, als für die Erwachsenen Räumlichkeiten gesucht wurden. Bekanntermaßen fanden sie schließlich im alten Postgebäude eine neue Heimat.

Schnell war klar, dass das Haus in der Anton-Scherübl-Straße einige Umbauten brauchen würde. „Die Wunschliste an die neuen Vermieter war lang“, verrät Anja Weisser, die Heimleiterin. Das Institut und Familie Bittl waren sich aber bald einig, und so konnte es im April 2018 losgehen. Zunächst wurden einige Wände durchbrochen, um ausreichend Platz für die drei Wohngruppen zu schaffen.

Die Vermieter installierten ein Blockheizkraftwerk für wohlige Wärme. Sie legten zwei Balkone zusammen, bauten eine Terrasse und schütteten den Garten auf, um ihn für die Bewohner und Bewohnerinnen ebenerdig zugängig zu machen.

Die erste Wohngruppe konnte im Januar 2019 die fertigen Räume im Erdgeschoss beziehen, im April und September folgte ihnen Gruppe zwei und drei. Insgesamt ist das Gebäude für 15 Kinder ausgelegt, momentan ist noch genau ein Platz frei. Alle Bewohner und Bewohnerinnen besuchen die Schule des Blindeninstituts in Regensburg, das sie von ihrem neuen Zuhause aus mit dem Bus erreichen.

Ein Blick in die Wohngruppen

Nach dem offiziellen Teil konnten sich alle Gäste selbst ein Bild von den neuen Räumlichkeiten machen. In einem kleinen Anbau wurde derweil schon eine Brotzeit angeboten. Der Anbau wurde neu gebaut und wird normalerweise für Familienbesuche oder Besprechungen genutzt.

Die Wohngruppen verteilen sich auf drei Ebenen: Erd-, Ober- und Dachgeschoss, alle sind ähnlich aufgebaut: Der zentrale Punkt einer Einheit ist die Küche mit großem Esstisch und dem angrenzende gemütliche Wohnbereich. Eines fällt sofort auf, alle Räume sind sehr hell und freundlich.

„Es ist ein spezielles Lichtkonzept, mit dem alles gut ausgeleuchtet ist. Schließlich ist das unsere Kernkompetenz“, freut sich Anja Weisser. Die Zimmer der Kinder und Jugendlichen sind geräumig und mit geschmackvollen Holzmöbeln ausgestattet. Bunte Farben machen die Räume heimelig und helfen den Bewohnern beim Orientieren. Die Bäder sind sehr großzügig geschnitten, das erleichtert den Betreuern die optimale Pflege der Kinder.

Im Gemeinschaftszimmer der Wohngruppe HF1 wurde eigens für die Eröffnung ein Wunschbaum aufgestellt. Alle Besucher durften hier ihre guten Wünsche für die Zukunft des Hauses und der Bewohner anbringen und so war der Baum am Ende reich geschmückt.

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