Beim Fußball-Kreisligisten bedauerte man die Entscheidung für eine Quotienten-Regelung, die den Abbruch der Saison und damit gleichzeitig den Abstieg des Klubs bedeutete. Nach Einschätzung der Verantwortlichen wäre eine Rettung aus sportlicher Sicht in den verbliebenen sechs Begegnungen durchaus möglich gewesen. So aber heißt es, den Fokus ab sofort auf die kommenden Aufgaben zu richten.
Eine wichtige Personalie konnte der Verein vergangene Woche zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Für den nach Pyrbaum gewechselten, bisherigen Spielertrainer Eleftherios Sadikis verpflichteten die Henger mit Harry Heyder einen erfahrenen und erfolgreichen Coach aus dem benachbarten mittelfränkischen Raum. Der 57-jährige begann als Torhüter in Rothaurach und Büchenbach seine Spielerkarriere. Vor 28 Jahren erwarb er die Trainer B-Lizenz und arbeitete von da an im Kreis Roth/Schwabach bei verschiedenen Klubs zwischen A-Klasse und Kreisliga als verantwortlicher Übungsleiter. Dabei gelang ihm das Kunststück, insgesamt sieben Aufstiege mit einer von ihm betreuten Mannschaft zu feiern, während er lediglich einmal den Gang in die nächst tiefere Klasse antreten musste.
„Ich wollte eigentlich eine Pause einlegen und habe für die kommende Spielzeit schon vier Vereinen aus dem Landkreis Roth abgesagt“, berichtet Harry Heyder, der sich ein weiteres Engagement nur in einer neuen Umgebung vorstellen konnte. Die Vereinbarung mit den Oberpfälzern war nach seiner Aussage „die schnellste Verhandlung überhaupt“ und lief nahezu problemlos über die Bühne. „Dienstag früh habe ich den Anruf vom Abteilungsleiter bekommen, am Abend bin ich rübergefahren und traf mich mit den Verantwortlichen und Spielführern, und tags darauf wurde der Vertrag unterschrieben“, erklärt Heyder.
Im Vorfeld zeigte er sich begeistert von den optimalen Trainingsmöglichkeiten beim SV und nennt einen weiteren Beweggrund für seinen Wechsel: „Das Ziel ist es, erfolgreich zu sein. Deshalb wollte ich auch eine Mannschaft, die hungrig ist“. Schon an diesem Dienstag konnte sich Hengs Übungsleiter beim Trainings-Start auf dem Platz ein Bild seiner neuen Truppe machen. Das erste Testspiel soll dann in etwa drei Wochen über die Bühne gehen.
„Er ist ein erfahrener Trainer, hat klare Vorstellungen vom System her und sofort einen guten Eindruck gemacht“, bestätigt auch Abteilungsleiter Norbert Thoma. Nach zwei Abstiegen in den vergangenen vier Jahren möchte der umtriebige Fußball-Boss des Ex-Bezirksligisten möglichst sofort wieder in die höchste Liga des Kreises zurück, wohl wissend, dass seine Jungs in der neuen Umgebung zunächst einmal die Gejagten sein werden. Verstärkung erhält der Kader aus der eigenen A-Jugend: Simon Lang, Valentin Wehner, Luca Englmann, Maximilian Franz, Tim Ratschmeier, Marcel Heinlein und Lukas Rätzer heißen die neuen Hoffnungsträger, denen mit Jakob Neumann nach Pyrbaum lediglich ein Abgang gegenüber steht. (nzm)
