Hilfe für Senegal
Hilfsaktion mit Herzblut in Waldmünchen

Rosa Maria Plank aus Waldmünchen hilft mit Malika Vision Straßenkindern im Senegal und finanziert den Schulbesuch.

05.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:32 Uhr
Ingrid Milutinovic
Rosa Maria Plank an ihrem „Arbeitsplatz“ - hier entstehen auch ihre neuen Ideen. −Foto: Ingrid Milutinovic

Wer auf dem Marktplatz zwischen den Buden im Weihnachtsdorf bummelt, kommt zwangsläufig auch am Stand von Rosa Maria Plank vorbei. Bunt ist es. Taschen in allen Farben, Mustern und Größen sind zu finden. „Malika-Vision“ ist auf einem Schild als Erläuterung zu finden. Was es damit auf sich hat, erläutert Plank in einem Gespräch.

Die 65-Jährige ist in Niederbayern im Landkreis Kelheim geboren. Das Alter gibt sie so ganz nebenbei und freimütig zum Besten. „Nicht über das Alter jammern“, sagt sie. „Ich stehe zu meinen grauen Haaren und Falten – das zeigt auch ein Stück Lebenserfahrung“. Auch wenn einige diese Ansicht nicht teilen, ihr nimmt man es sofort ab – und recht hat sie ja auch.

1980 ging es für sie zunächst der Arbeit wegen nach München. Als junger Mensch und für das Berufsleben sei das gut gewesen, erinnert sie sich zurück. Aber 2015 wurde ihr klar: Die Großstadt ist auf Dauer nichts, und sie fing an, sich für den Ruhestand nach einem anderen Wohnort umzusehen. In Niederbayern wurde sie nicht fündig, ihr Bruder brachte sie auf den Bayerischen Wald – und als sie das Haus in der Ölbergstraße fand, wusste sie sofort: Das ist es. Nach einigen Renovierungsarbeiten konnte sie dann 2018 endlich einziehen.

Finanzierung des Schulbesuchs

Aber was hat das alles mit dem Senegal, mit Malika zu tun? Den Anstoß gab eine Kollegin in München, erinnert Plank sich. Diese hatte im Bekanntenkreis einen Entwicklungshelfer, der in Afrika tätig war. In Sabine Leibl fand sie eine Mitstreiterin, die 2011 die Situation vor Ort sah und spontan beschloss, zu helfen. Malika ist eine Ortschaft am Rande von Dakar im Senegal. Auf rund neun Quadratkilometern wohnen etwa 30000 Einwohner. Viele der Familien sind bettelarm, Kinder sind auf den Straßen zuhause, sagt sie. Schulbesuch sei für die Straßenkinder oft nicht möglich, der Unterricht in der staatlichen Schule oft – nach Schulnoten – ungenügend. Schlechte Bezahlung der Lehrer seien der Grund, dass diese oft frustriert seien oder überhaupt nicht kommen.

In dieses Projekt hat sich Rosa Maria Plank eingebracht. Auch weitere Projekte hat der Verein – immer im Sinn der Hilfe zur Selbsthilfe. Jetzt wurden Felder gekauft, die von drei Familien bewirtschaftet werden. Neben dem Eigenbedarf kann der Überschuss verkauft werden und sorgt so für ein kleines Einkommen.

Taschen für jeden und alles

Jetzt hofft sie, auch bald einmal selber nach Malika fliegen zu dürfen und „Land und Leute“ kennenzulernen. Denn auch wenn sie zu den Gründungsmitgliedern des Vereins (seit 2020 ist Malika Vision eingetragener Verein) gehöre. sei dies bisher aufgrund der Pandemie leider noch nicht möglich gewesen.