Neues Theaterstück
„Hinterweltsboazn“: Burglengenfelder Theaterstodl feiert gelungene Premiere

10.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:24 Uhr
Josef Schaller
Alles war ihr abgekartetes Spiel: Die Wirtin und der Hausl freuten sich, dass ihr Plan aufging. −Foto: Josef Schaller

Der Burglengenfelder Theaterstodl präsentiert derzeit im VAZ sein diesjähriges Lustspiel „Hinterweltsboazn“. Die Laienschauspieler befassen sich diesmal mit der Zeit nach dem Tod. Aber das auf sehr amüsante Weise.

Gut 100 Gäste wollten sich die Premiere am vergangenen Freitag nicht entgehen lassen. Das Stück spielt in einer „Hinterweltsboazn“ in der Zwischenwelt. Die Pfarrersköchin Annamirl (Schlaganfall), Rudi (Lungenentzündung) und Blasius (Schwammerlsuppe) fristen schon seit einigen Wochen an diesem „oreidigen Ort“ ihr Dasein. Dabei müssen sie mit einer immer betrunkenen Wirtin und einem stotternden Hausl (Nepumuk) auskommen. Für die Hölle seien sie offensichtlich zu brav gewesen, für den Himmel habe es auch nicht ausgereicht, so ihre Vermutung. Obwohl: Rudi ist überzeugt, seine persönliche Form der Hölle bereits gefunden zu haben: Eingesperrt mit einem bürokratischen Dipferlscheißer (Blasius) und einer verrückten Pfarrersköchin, die immer nur betet.

Rätsel um die Pfarrersköchin

Da taucht plötzlich die hübsche Kellnerin Lillie auf. Eine Neue, die in die Hinterweltsboazn verbannt wird, gestorben an einem Maßkrug, der in einer Wirtshausrauferei sein Ziel verfehlte. Rudi ist sofort hellauf begeistert und bemerkt: „Der Tod ist eigentlich eine spaßige Sach!“ Für Annamirl dagegen ist diese Zwischenstation eine furchtbare Angelegenheit. Sie will einen Himmel, wie er ihr versprochen wurde: Nur Heilige und Gelehrte.

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Während die Pfarrersköchin den ganzen Tag nur betet, zerbrechen sich die anderen den Kopf über den Grund ihres Daseins und glauben, dass die Wirtin und der Hausl Nepumuk des Rätsels Lösung wissen könnten. Doch die Wirtin („I weiß von nix und halt die Goschn“) gibt trotz ihres dauernden Vollrausches nichts preis und der Hausl stottert nur in Rätseln. „Ankommen ist wie Weggehen, wie Leben und Tod. Gänseblümchen wachsen hüben wie drüben.“

Durch Zufall finden sie unterschiedlich viele Kerzen in ihren Nachtkästchen, die jeden Tag weniger werden. Endlich geht ihnen ein Licht auf. Jetzt glauben sie zu wissen, dass ihr Dasein in der Hinterweltsboazn befristet sei und sie dabei auf die Probe gestellt würden. Das Gebet der Pfarrersköchin bringt sie schließlich doch auf den richtigen Weg. „Was du den geringsten meiner Brüder getan hast, das hast du auch mir getan.“

Sie sind überzeugt, nicht sich selbst helfen zu müssen, sondern anderen, und wissen auch schon wie. Längst haben sie wahrgenommen, dass die Wirtin und der Nepumuk einander gefallen und wollen sie zusammenzubringen. Sie planen ein Rendezvous. Leicht ist die Aufgabe nicht, die bockige Wirtin zu überzeugen. Doch mit Schnaps lässt sie sich schließlich besänftigen. Der Plan geht auf und auch die Himmelspforte, durch die sie schließlich alle nacheinander schreiten. Die Wirtin und der Hausl bleiben zurück und reiben sich die Hände. Auch ihr Plan ist aufgegangen. Alles war nämlich ein abgekartetes Spiel. Für das nächste Mal schlägt die Wirtin dem Nepumuk einen Rollentausch vor. Sie kann keinen Schnaps mehr sehen.

Es gibt noch Karten

Am kommenden Wochenende wird das Lustspiel noch dreimal gezeigt. Am Freitag und Samstag beginnt die Veranstaltung um 19 Uhr, am Sonntag um 18 Uhr. Karten sind noch erhältlich in der Allianz-Generalvertretung Peter Schuhmann in der Steinberger Straße 31 in Schwandorf und bei Michaelas Beautystudio in der Muggentaler Straße 27 in Burglengenfeld.