Spende
Hospizverein bekommt große Spende

In Schwandorf soll in der Schwimmbadstraße ein stationäres Hospiz entstehen.

03.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:42 Uhr
Gerd Spies
Spendenübergabe auf dem Balkon des Amberger Rathauses: von links: Gisela Pöhler (Hospizverein Schwandorf), Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling, Martin Steinkirchner (Johanniter Unfall-Hilfe), Ambergs OB Michael Cerny, Evi Bauer-König (Hospizverein Amberg), Schwandorfs OB Andreas Feller, Georg-Franz Fröhler (Hospizverein Amberg) −Foto: Gerd Spies

Ein weißer Engel sollte symbolisch den Beistand darstellen, den der Amberger Hospizverein für ein ganz besonderes Projekt in Schwandorf leistet. Die Große Kreisstadt erhält ein stationäres Hospiz, für das die Johanniter Unfall-Hilfe Ostbayern als Träger eine sechsstellige Summe überreicht bekamen. Für diese Veranstaltung sperrte Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny sogar den großen Rathaussaal auf. „Großartige Ideen brauchen nun mal große Räume“, begründete Cerny den Ort der Spendenübergabe. Gemeinsam mit Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller zeigte er sich sehr erfreut, dass der Hospizverein Amberg mit 100.000 Euro den Bau eines stationären Hospizes in Schwandorf unterstützt. Hospize nehmen unheilbar kranke Menschen auf, die in Krankenhäusern nicht mehr versorgt werden können und deren häusliche Pflege nicht gesichert ist.

Das geplante Bruder-Gerhard Hospiz in Schwandorf ist die dritte Pflegeeinrichtung dieser Art. Träger ist die Johanniter Unfall-Hilfe Ostbayern, der Hospizverein Schwandorf wird die Einrichtung führen. Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling erinnerte bei der feierlichen Scheckübergabe an die Vorgeschichte dieses Plans, in Schwandorf diese Einrichtung zur Hospiz- und Palliativversorgung zu schaffen. „Es kam von mehreren Seiten der Wunsch, in Schwandorf ein Hospiz zu errichten. Denn Schwandorf liegt ja ideal in der Mitte der Oberpfalz, hat zudem eine sehr gute Verkehrslage. Und jetzt haben wir mit dem Grundstück an der Schwimmbadstraße unterhalb der Polizeidirektion direkt neben dem Landratsamt auch einen hervorragenden Standort gefunden“, erklärte Ebeling. Noch vor zehn Jahren gab es in der Oberpfalz keine stationäre Hospiz-Einrichtung. „Die Oberpfalz war der einzige Bezirk ohne Hospiz“, informierte Martin Steinkirchner, der Regionalvorstand der Johanniter Unfall-Hilfe als zukünftiger Träger der Einrichtung in Schwandorf.

Diese wird nun in der Oberpfalz die dritte sein, nachdem der ostbayerische Regionalverband der Johanniter inzwischen in Pentling bei Regensburg und in Neustadt a.d.W. zwei Häuser gebaut haben. „Seit Jahren wird aber die Warteliste immer länger. In der Oberpfalz, mit seinen 1,1 Millionen Einwohnern, brauchen wir rund 30 Plätze, 18 haben wir bisher nur“, sagte Steinkirchner. Deshalb sei der Ruf nach einer weiteren Einrichtung immer lauter geworden. „Für den Hospizverein Amberg geht jetzt ein lang gehegter Traum in Erfüllung“, meinte Georg Franz Fröhler, der 1. Vorstand. Auch wenn es, so Fröhler, nicht der Ort sei, den man sich gewünscht habe. „Wichtig ist aber, dass die Einrichtung überhaupt gebaut wird“, sagte Fröhler. 26 Jahre lang habe man dafür gespart, dass man jetzt den Scheck von 100.000 Euro überreichen könne. Mehr als vier Millionen Euro wird das Projekt Bruder-Gerhard-Hospiz in der Großen Kreisstadt kosten, das nach seiner Fertigstellung 2023 den Bedarf von zehn stationären Hospizplätzen in der Oberpfalz decken soll. (age)