Wirtschaft
Hunger nach Flächen

Unternehmensgruppe Stangl & Kulzer hatte Besuch von der IHK.

06.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:28 Uhr
Die Geschäftsführer Günther Riedl, Stefan Kulzer und Benedikt Kulzer erläuterten im Fertigungsbereich der Roding Automobile GmbH, wie Leichtbau-Fahrzeuge entwickelt und produziert werden. −Foto: Ramona Bayreuther

IHK-Präsident Michael Matt, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes sowie Chams IHK-Geschäftsstellenleiter Richard Brunner waren mit Bürgermeisterin Alexandra Riedl zu Gast bei der Unternehmensgruppe Stangl & Kulzer in Roding und diskutierten über die Standortbedingungen und Gewerbeflächenentwicklung. „Die Wirtschaft im Landkreis Cham wächst stetig. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigen die Betriebe nicht nur leistungsfähige Anbindungen, sei es im Bereich Verkehr oder bei digitalen Netzen, sondern vor allem auch geeignete Flächen“, betonte Matt.

Darüber, welche Herausforderungen am Industriestandort Roding mit der Flächenentwicklung verbunden sind, tauschten sich IHK-Präsident Matt und IHK-Hauptgeschäftsführer Helmes mit Rodings Bürgermeisterin Alexandra Riedl sowie den Geschäftsführern Stefan und Benedikt Kulzer von der Stangl & Kulzer Group aus. Zur Firmengruppe gehören auch die SK Carbon GmbH sowie die Roding Automobile GmbH, ein international tätiges Technologieunternehmen im Bereich Leichtbau und Elektromobilität. Geschäftsführer Günther Riedl erläuterte bei der Führung durch den Fertigungsbereich, wie die innovativen Prototypen und Konzeptfahrzeuge in Leichtbaustrukturen wie Carbon und überwiegend mit Elektroantrieb entwickelt und gebaut werden. Geplant sei, die Fahrzeuge künftig auch in Kleinserien zu produzieren.

Die Realisierung neuer Gewerbeflächen ist meist mit einem langwierigen Tauziehen verschiedenster Interessensgruppen verbunden, was die Entwicklung der regionalen Wirtschaft hemme, so der Konsens. Dabei gehe es oftmals nicht einmal um große Gewerbegebiete, sondern auch um Firmenerweiterungen, die für neue Geschäftsmodelle oder Produktionserweiterungen mehr Platz benötigen. Vor allem bei der Entwicklung neuer Industrie- und Gewerbegebiete werde man – wo möglich – künftig stärker auf die interkommunale Zusammenarbeit setzen müssen, waren sich die Beteiligten einig. Auch die Erreichbarkeit der Firmen per ÖPNV sowie Parkflächen wurden diskutiert. Dabei seien ländliche Gebiete oft mit anderen Herausforderungen konfrontiert als Ballungsgebiete. In einem Flächenlandkreis werden Bewohner und Beschäftigte auch künftig vermehrt auf das Auto angewiesen sein. Eine gute Infrastruktur sei ebenso Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit eines Standorts.