Zu einem Familientreffen kamen am Wochenende die Nachkommen des Adelsgeschlechts Senfft von Pilsach in den Ort zurück, wo ihre Vorfahren einige Jahrhunderte Besitzer des bekannten Wasserschlosses waren. Bürgermeister Adolf Wolf und seine Stellvertreterin Ulrike Nißlbeck freuten sich über diesen außergewöhnlichen Besuch. Durch die Schilderungen Wolfs erfuhren die Gäste, wie ihr ehemaliger Ort gewachsen ist. Ortsheimat- und Archivpfleger Karl Pruy erzählte von vielen Ereignissen in der Vergangenheit von Pilsach.
Erstmals 1305 in Pilsach erwähnt
Zur Geschichte des Adelsgeschlechtes erzählte Pruy, dass 1293 die Senfft von Pilsach auf der Troßburg bei Danlohe erwähnt worden seien. Das habe Heimatforscher Franz Lehmeier aus Trautmannshofen in Erfahrung gebracht. Laut Pruy ist nicht erwiesen, dass dort auch ihre Wiege war. Erstmals sei das Adelsgeschlecht im Jahr 1305 in Pilsach erwähnt.
Aus geschichtlichen Unterlagen weiß Ortsheimatpfleger Pruy, dass Georg Senfft von Pilsach 1619 in der Kirche St. Peter und Paul in Pilsach beigesetzt worden ist. Wegen ihres damals evangelisch-lutherischen Glaubens habe das Adelsgeschlecht 1628 den Ort verlassen und sei nach Norddeutschland gezogen. Schließlich hätten die Schlossbesitzer 1688 ihr Gut an Bürgermeister Georg Meiler aus Amberg verkauft. Den weiteren Aufzeichnungen habe Pruy entnommen, dass 1884 Arnold, Freiherr von Senfft, Pilsach besucht habe – und er habe bedauert, dass kein Familienmitglied ihr Heimatdomizil mit dem Schloss übernommen habe.
Das Heimattreffen des Adelsgeschlechtes in Pilsach, das Dieter Senfft von Pilsach in die Wege geleitet hatte, wurde von Ortsheimatpfleger Karl Pruy unterstützt. Das jüngste Familienmitglied, das mit nach Pilsach kam ist fünf Jahre alt und das älteste 92 Jahre. Die Familienmitglieder kamen aus dem norddeutschen Raum, überwiegend aus dem Rheinland, Hamburg und Berlin.
Schloss mit viel Aufwand saniert
Nicht fehlen durfte bei dem Besuch natürlich ein Abstecher in das einstige Stammschloss. Dort wurde die Familie von der derzeitigen Schlossbesitzerin Brigitte Kurzendörfer willkommen geheißen. Wie die Gäste erfuhren, haben Architekt Hermann Kurzendörfer, der im vergangenen Jahr verstorben ist, und seine Frau Brigitte das Schloss mit viel Aufwand renoviert und den Park in eine Naturoase verwandelt. Kurzendörfer sagte, dass die Sanierung des Schlosses, das von Wasser umringt ist, sehr aufwendig gewesen sei. Doch sie habe sich ihren Traum erfülltund das Schloss mit einer Galerie belebt.
Wie Bürgermeister Adolf Wolf sagte, brauche heute niemand mehr wegen seines Glaubens die Heimat verlassen, wie damals das Adelsgeschlecht von Pilsach.
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