Ukraine-Hilfe
In Abensberg zeigt auch Aventinus Flagge

Der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Menschen in Abensberg. Direkt von der Front traf der Hilferuf eines Prominenten ein.

04.03.2022 | Stand 15.09.2023, 7:04 Uhr
Das Denkmal für Aventinus zeigt sich aktuell in gelb-blauem Schmuck, den Nationalfarben der Ukraine. −Foto: Neumaier

Das Leid der Menschen in der Ukraine, die unvermittelt in einen Krieg gerissen wurden, rührt die Bürger und Bürgerinnen von Abensberg. Einer der besten Sportler der Stadt, der Weltklasse-Judoka Georgii Zantaria lebt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Als Militär-Sportler steht er möglicherweise vor einem Kampfeinsatz für sein Land.

Georgii Zantaria kämpft seit zwölf Jahren für den TSV Abensberg. Jetzt wartet er mit Sicherheitsweste und Sturmgewehr auf seinen Einsatz in der Heimat. Am Freitagvormittag war er mit seinen Kameraden mitten in Kiew. „Es ist sehr gefährlich in Kiew“, berichtete der 34-Jährige am Telefon. „Ich trage keine Uniform, aber eine Waffe. Wir helfen den Menschen hier vor Ort.“

Sportkameraden helfen

Der Einsatz des Judoka hat die Vereinskameraden aus Abensberg beeindruckt. Sie haben eine eigene Hilfsaktion für die Menschen in der Ukraine gestartet. Am Donnerstagabend ging es los. „Die Geschehnisse innerhalb der letzten Tage in der Ukraine haben uns alle erschüttert“, teilen die Verantwortlichen der Abteilung Judo des TSV Abensberg via Facebook mit. „Wir sind fassungslos und hoffen auf ein baldiges Ende dieses grausamen Krieges!“

Stunden zuvor hatte die Judoka ein Hilferuf von Bundesligasportler Georgii Zantaraia erreicht. Zantarai habe sich direkt aus Kiew an seinen Abensberger Verein gewendet, seine Sicht zur aktuellen Lage in der ukrainischen Hauptstadt geschildert und um Hilfe gebeten. „Aus diesem Grund möchten wir eine Hilfsaktion ins Leben rufen“, schreiben die TSV-Judoka. Laut Georgii Zantaraia werde „momentan so ziemlich alles benötigt“.

„Abensberg hilft. Ich bin glücklich“, sagte Georgii Zantaria am Freitag am Handy. „Wir brauchen wirklich Hilfe.“ Insbesondere würden Hilfsgüter wie Medikamente, haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Decken und Schlafsäcke, Jacken und Schuhen sowie Kinderbekleidung und Spielzeug benötigt. Um die Spenden zu sammeln, haben die Judoka eine Annahmestelle bei der Judohalle in Abensberg (Aumühlstraße 1) eingerichtet.

Aventinus in blau und gelb

Da will die Stadt Abensberg nicht abseits stehen. Am Freitag zeigte sich das Denkmal für Johann „Aventinus“ Turmair in blau-gelbem Dekor. Die ukrainischen Farben waren kein Zufall, ursprünglich sollte die Linde am Denkmal jedoch anders geschmückt werden. Gelbe Regenschirme waren als Zeichen des Frühlings geplant, doch dann kamen erst die Stürme, weshalb die Schirme nicht montiert werden konnten und sich die geplante Aktion verzögerte. Dann begann der Krieg in der Ukraine, erklärt Carolin Wohlgemuth, die bei der Stadt für Tourismus und Marketing zuständig ist, und aus Aventinus’ Frühlingsgruß wurde mit den blauen Schirmen ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine.

„Die Welt steht Kopf“, stellt Carolin Wohlgemuth fest, die jedoch auch betont: „Wir sehen die Schirme nicht als Fahne.“ Die Idee zu der Aktion habe übrigens Klaus Zinkl vom Abensberger Bauhof gehabt.

Abgabe: Transfer: Spendenkonto:
Die Sachspenden können am 4. März zwischen 19 und 21 Uhr, am 5. März zwischen 14 und 16 Uhr und am 6. März zwischen 10 und 12 Uhr bei der Judohalle abgegeben werden. Es wird darum gebeten, die Spenden gesammelt in Kartons abzugeben.Die Waren werden anschließend mit einem Lkw an die polnisch-ukrainische Grenze geliefert und dort weiter verteilt. Fragen zum Hilfsprojekt werden unter der Telefonnummer 0170/31 53 479 beantwortet.Die Abensberger Judoka haben für die Ukraine-Hilfe ein Spendenkonto bei der Kreissparkasse eingerichtet: TSV Abensberg, Tsantaraia Ukraine-Hilfe, BAYLADEM1KEH, IBAN: DE15750515650011519881