Amberg
In Güterwaggon geklettert: Polizei befreit 37-Jährigen und zeigt ihn an

28.06.2022 | Stand 28.06.2022, 14:22 Uhr

Weil ein 37-Jähriger in einen Güterwaggon am Amberger Bahnhof kletterte um seine Geldbörse zu holen, löste er einen Polizeieinsatz aus. Er konnte zwar unverletzt befreit werden, wurde aber wegen Verstoßes gegen die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung angezeigt. −Symbolbild: dpa

Leichtsinnig hat sich ein 37-Jähriger am Montag in Amberg in Lebensgefahr gebracht. Der Mann war in einen abgestellten Güterwaggon am Bahnhof Amberg geklettert. Kurz darauf fuhr der Zug los. Damit löste er einen Polizeieinsatz aus und wurde angezeigt.



Aus noch ungeklärten Gründen warf ein Freund die Geldbörse des 37-Jährigen in den von oben offenen Frachtwagen am Amberger Bahnhof. Um sich sein Portemonnaie wiederzuholen, kletterte der Mann auf den Güterwagen und stieg hinein. Im selben Augenblick setzte sich der Güterzug in Richtung Schwandorf in Bewegung. Glücklicherweise hatte ein Zeuge den Vorgang beobachtet und umgehend die Polizei Amberg alarmiert.

Unbeschadet befreit, aber angezeigt

Die Bundespolizei übernahm daraufhin den Einsatz und ordnete einen außerplanmäßigen Halt des Zuges am Bahnhof Irrenlohe an. Dort wurde der komplette Güterzug nach dem blinden Passagier durchsucht. Die Bundespolizisten fanden den Mann unverletzt in einem offenen und leeren Güterwagen und befreiten ihn. Seine gefährliche Aktion hat aber ein Nachspiel: Die Bundespolizei zeigte den 37-Jährigen wegen Verstoßes gegen die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung an.

Hierzu warnt die Bundespolizei Waldmünchen: Das unbefugte Betreten von Schienenfahrzeugen ist nicht nur verboten, sondern auch lebensgefährlich. Abgestellte Züge können unvorhersehbar in Betrieb genommen werden. Wer sich unbefugt in deren Nahbereich aufhält, spielt mit seinem Leben.

Lebensgefahr bei Hochspannungs-Oberleitungen

Die Gefahr von Hochspannungs-Oberleitungen werde oft unterschätzt. Vielen sei gar nicht bewusst, dass die Oberleitung über den Gleisen eine Spannung von 15.000 Volt führt - und damit über 65-mal mehr als in der Steckdose. Dabei muss die Oberleitung nicht einmal berührt werden: Zu einem lebensbedrohlichen Stromüberschlag kann es sogar über eine gewisse Entfernung kommen.

− red