Versammlung
In Pandemie-Zeiten entstand Dorfschupfa

Für die Freiwillige Feuerwehr Premeischl ist das Projekt eine „beispiellose Gemeinschaftsarbeit“.

06.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:21 Uhr
Vorsitzender Alexander Schmidt (links) und 2. Kommandant Robert Killermann (rechts) begrüßen Timo Dobmeier, Pia Bierlmeier und Laura Meyer in der aktiven Wehr. −Foto: Franz Bucher

Corona hat auch bei der Feuerwehr Premeischl mit voller Breitseite zugeschlagen. Feuerwehrtechnische Aktivitäten ließ die Pandemie so gut wie keine zu. Trotz allem waren die Mitglieder in dieser Zeit nicht untätig. In einer beispielhaften Gemeinschaftsaktion bauten viele freiwillige Helfer neben dem Kinderspielplatz die Dorfschupfa.

Über die einzelnen Bauschritte informierte Vorsitzender Alexander Schmidt bei der Jahresversammlung im Gasthaus Simeth. Am 25. Juli 2020 war Baubeginn. Viele Helfer legten kräftig Hand an. Bürger stellten Bagger (45 Arbeitsstunden), Lader und andere Geräte (125 Stunden) zur Verfügung. Bei 46 Arbeitseinsätzen wurden 1353 Stunden unentgeltlich geleistet. Dafür zollte Schmidt allen Helfern, der Gemeinde und den Firmen seinen Dank. „In einer beispiellosen Gemeinschaftsarbeit steht nun die Dorfschupfa“, betonte er.

Kurzer Tätigkeitsbericht

Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder hätte der Tätigkeitsbericht folgen sollen. Doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Die Teilnahme am Rötzer Faschingsumzug vor eineinhalb Jahren war die letzte Aktion, berichtete der Vorsitzende. Einen Mini-Maibaum stellte man aber trotzdem auf und versteigerte ihn für 45 Euro. Bei zwei Geburtstagen von Mitgliedern konnte man noch mit einer Abordnung gratulieren, bei allen anderen war das pandemiebedingt nicht mehr möglich. Dank sagte der Vorsitzende für die Pflege der Außenanlagen beim Gerätehaus und für das Reinigen. In der Feuerwehr Premeischl sind derzeit 95 Mitglieder organisiert, darunter elf Jugendliche.

Der Tätigkeitsbericht des Kommandanten Michael Dobmeier war der kürzeste seit 21 Jahren, wie er selber feststellte: „Null Einsätze, kein Leistungsabzeichen, eine Beteiligung an der Kommandanten-Dienstversammlung. Das war’s.“ Wichtigste Aktion war aber der Bau der Dorfschupfa. Geplant ist für das laufende Jahr ein Leistungsabzeichen in Bronze. Die Handy-Alarmierung über eine App sei neu. Interessenten sollen sich melden. Im Gerätehaus wird ein Alarmmonitor installiert.

Wegen Corona fiel auch der Bericht des Jugendwarts Helmut Meyer kurz aus. „Es ist eben nichts gewesen“, stellte er lapidar fest. „Corona hat uns ausgebremst.“ 15 Jugendliche zogen trotz Pandemie dennoch mit, freute er sich. Beteiligen werde man sich an der Jugendspange. Eine Vorschau auf weitere Aktivitäten konnten wegen Corona nicht gegeben werden.

Kreisbrandmeister Christian Bauer berichtete von 82 Einsätzen im KBM-Bereich 2020, vier Leistungsprüfungen und einer Besichtigung der Gerätehäuser. Geplant sind Wissenstest, Jugendflamme und Jugend-Leistungsspange. „Es darf wieder geübt werden“, so der Kreisbrandmeister.

Aufgaben erfüllt

Bürgermeister Ludwig Wallinger betonte, dass man mit der Pandemie leben müsse. Trotz allem habe die Feuerwehr Premeischl ihre Aufgaben erfüllt. Dafür gebühre ihr Dank und Anerkennung. „Eine Freiwillige Feuerwehr ist für Kommunen wichtig“, stellte er fest. „Sehr schade“ sei es gewesen, dass die Jugendarbeit eingeschränkt war.

Kritik übte Wallinger an den immer mehr werdenden Forderungen von oben. Jederzeit sei er als Gemeindeoberhaupt offen für berechtigte Anträge. Diese würden grundsätzlich abgearbeitet. Im Gemeindebereich Schönthal habe man fünf Fahrzeuge, für die Beschaffung eines weiteren gibt es seiner Meinung nach keine Berechtigung. Wallinger: „Die Feuerwehr Premeischl leistet gute Arbeit, die Lob verdient.“

In die aktive Feuerwehr wurden Pia Bierlmeier, Laura Meyer und Timo Dobmeier übernommen. Vorsitzender Schmidt überreichte ihnen die Krawatte der Wehr.

In einer Vorschau 2021 gab er bekannt, dass am 14. August ein Dorf-Nachmittag geplant ist. (wbf)