Spätestens nach dem Kehraus weist der Geldbeutel eine bemitleidenswerte Leere auf, die Kehlen aber sind durstig. Da sind die Narrhallesen aus Kümmersbruck froh, von den Wirten ein paar Halbe spendiert zu bekommen. So marschierten sie gemeinsam in die Kneipen, mit dabei der Kater vom Faschingsdienstag und die Heringe als Kateressen.
Der letzte Gang ist nicht lustig, die Mienen sahen entsprechend aus. Schwarz war der Anzug mit einem weißen Fisch auf dem Rücken, bitterernst der Blick, hart die Regeln beim Fischzug und vorneweg Präsidentin Denise Forster. Für die Ordnung sorgte der Zeremonienmeister Klaus Laßen, der ein strenges Regiment führt und der jedwede Verfehlung penibel notierte.
Großteil der Teilnehmer ist weiblich
Zu einem Verfahren vor dem Amtsgericht reichte es zwar nicht, aber zu drakonischen Strafen so im Fünf-Euro-Bereich. Das ist Ritual und schon immer so – und es tut zeitgleich weh, denn der Geldbeutel ist jetzt zum Ende hin zum „Waschen“ leer. Und die Vereinsschatulle kann die Geldbußen nach diesem Fasching auch brauchen, nachdem zwei Jahre lang Flaute herrschen musste. So ist das bei der Narrhalla in Kümmersbruck – gleichwohl mit einer Besonderheit: Die Frauen sind da mittendrin, diesmal ist ein großer Anteil der über 23 Teilnehmer weiblich.
„Die Frauen gehen seit jetzt 24 Jahren schon mit, damals wurde beschlossen, dass der Fischzug für alle das sein soll“, sagt Präsidentin Denise Forster. So sagt das auch Victoria Cholodov: „In der heutigen Zeit kann man da nicht mehr zwischen Mann und Frau unterscheiden, auch beim Geldbeutelwaschen, wir waren ja beim Fasching im Geldausgeben auch vorne mit dabei.“
Ende des Faschings beweint
Die Narrhalla-Frauen sind mit Liebe dabei im ganzen Fasching, mit dem Hintergrund der tollen Gemeinschaft sollen sie auch beim Fischzug mitmachen dürfen, wie Denise Forster wissen lässt. Vom Vereinsheim am Butzenweg zur Gaststätte Tröster, danach in die Schloßwirtschaft, Blumenladen, Vilstalcafe, Hotel Post, zum Ehrenmitglied Inge Götz, schließlich ins Sportheim des ASV Haselmühl führte der Zug.
Dort beweinte man das traurige Ende des Faschings und den Beginn einer hoffentlich erträglichen Fastenzeit. Und der Geldbeutel wurde gewaschen in der Hoffnung, dass das Wasser bis zur Saison 23/24 wieder Geld ins Portemonnaie schwemmen möge.
− aeu
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