Handwerk
Innungsschreiner „auch in Krisenzeiten da“

Zwei Mitglieder wurden mit der Silbernen Ehrennadel des Fachverbands bedacht.

08.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:53 Uhr
Karl Pfeilschifter
Die Innungsobermeister Martin Simmeth und Stefan Juglreiter mit den geehrten Josef Gleißner und Herbert Wenzl, Geschäftsführerin Rosmarie Tragl-Kraus und Kreishandwerksmeister Georg Braun (v. li.) −Foto: Karl Pfeilschifter

„Wir sind da! Auch in Krisenzeiten!“ Dieses von den Kunden geschätzte Motto der Innungsschreiner wird auch in diesem Jahr gelten. Dies konstatierte der Obermeister der Schreiner-Innung, Martin Simmeth, bei der gut besuchten Mitgliederversammlung. Josef Gleißner aus Arrach und Herbert Wenzl aus Bad-Kötzting-Zeltendorf wurden mit der Silbernen Ehrennadel des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern ausgezeichnet.

Simmeth zeigte sich bei der Versammlung im Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer in Cham im Beisein von Kreishandwerksmeister Georg Braun und Ehrenobermeister Max Schächtl überzeugt, dass die nächsten Monate für das Schreinerhandwerk erneut sehr anstrengend werden, da inzwischen sowohl bei Kunden und vielen Betrieben die Nerven einfach blank lägen. Das ständige Auf und Ab zehre an den Kräften aller Beteiligten. Andererseits sei es vielen Schreinereien mit großer Anstrengung gut gelungen, die vergangenen Monate gut zu meistern. Alle Konjunkturumfragen und Auswertungen der letzten beiden Jahre zeigten einen ungebrochenen positiven Trend, zum Teil sogar mit Rekordwerten. Daran habe auch die schwierige Situation auf den Märkten für den Rohstoff Holz und die Zulieferteile nichts geändert.

Das eingangs genannte Motto gelte auch in diesem schwierigen Jahr, und dies trotz oder gerade wegen der Fortdauer der Pandemie und der sich ändernden politischen Rahmenbedingungen, die auch Chancen bieten könnten. Die Stärken der Innungsschreiner sei en die regionale Verankerung und das nachhaltigen Wirtschaften, so Simmeth. Dies seien Themen, welche deutlich an Bedeutung gewonnen hätten. Als neues Mitglied begrüßte der Obermeister die Holzmeisterei Daniel Holmeier aus Weiding. Simeth blickte auf die Gesellenprüfung mit 23 Prüflingen und den Wettbewerb die „Gute Form“ zurück. Die Kameradschaft wurde bei einem Grillabend, der Innungsfahrt sowie einer Wanderung gefestigt. Eine besondere Ehrung für die Ausbildung erhielt Stefan Juglreiter aus Roding.

Zufrieden zeigte sich der Redner mit den Ausbildungszahlen. So befinden sich im Berufsgrundschuljahr 26 Schüler, im zweiten Lehrjahr 29 Auszubildende und im dritten Lehrjahr 25. In den nächsten Wochen werden wieder Schulungen zum Staplerfahrer, Kranführer, Hubarbeitsbühnenbediener und Teleskopfahrer angeboten. An der Berufsschule Furth im Wald finden am 2./3. Mai die Baubegegnungstage statt. Am 30. September und am 1. Oktober werden die Firma Otto Chemie in Fridolfing und dann Salzburg besucht.

Mit der silbernen Ehrennadel des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern ehrte Simmeth Josef Gleißner aus Arrach. Er war bis zu Betriebsübergabe an Sohn Michael von 1985 an aktives Innungsmitglied und gehörte von 2002 bis 2016 der Vorstandschaft an. Der Geehrte bildete über 30 Lehrlinge aus. Über die gleiche Ehrung durfte sich Schreinermeister Herbert Wenzl aus Bad Kötzting-Zeltendorf freuen. Er ist seit 1994 Innungsmitglied, seit 2002 Meisterbeisitzer für Lehrlingsstreitigkeiten und bildete fünf Lehrlinge aus.

Mit „Aktuellem über Oberflächen, Böden, Beschaffung“ wartete Josef Stocker vom Holz-Zentrum Gebhardt auf. Er bedauerte, auch auf die derzeit unübersichtliche Preissituation eingehen zu müssen und sprach von einer angespannten Lage im Bereich Beschaffungen. Stocker forderte die Schreiner auf, die Situation in die Kalkulation mit aufzunehmen. So sei zwar die Beschaffungssicherheit immer noch sehr groß. Es gebe aber lange Lieferzeiten und immer wieder Preiserhöhungen. (cft)