Auszeichnung
Integration ist kein Sprintrennen

Ein Hilfsverein aus Regensburg gewann den Oberpfalz Preis für besondere Verdienste um die Integration von Geflüchteten.

02.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:58 Uhr
Tino Lex
Innenminister Joachim Herrmann (r.) und Regierungspräsident Axel Bartelt (l.) übergaben im Beisein von OB Gertrud Maltz-Schwarzfischer den ersten Preis an Dr. Esther Burkert und Alexandra Geiger. −Foto: TINO LEX

Axel Bartelt, Regierungspräsident der Oberpfalz, verglich die Integration geflüchteter Menschen eher mit einem Marathonlauf als ein Sprintrennen. Im Beisein von Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann übergab Bartelt den Integrationspreis der Regierung der Oberpfalz an eine Schule, zwei Vereine sowie zwei Privatpersonen aus der Oberpfalz.

Der erste Preis ging an den Verein „Hilfe für Geflüchtete und Menschen auf der Flucht Regensburg e.V.“. Die Mitglieder bieten hier außerordentliche Hilfe für Menschen und Unterstützung für Heranwachsende, die ohne Familie in Deutschland einen Weg in eine Ausbildung und in ein selbständiges Leben zu finden versuchen. Den Preis nahmen Dr. Esther Burkert sowie Alexandra Geiger entgegen.

Zweimal wurde der zweite Preis verliehen: Zum einen an die Mittelschule Ammersricht in Amberg. Die dortigen Schüler weisen überwiegend Migrationshintergrund auf und stammen teilweise aus schwierigen Verhältnissen. Dennoch wird an der Schule stets auf ein positives Miteinander geachtet.

Zweiter Preisträger des zweiten Preises ist der Verein „Migranten Medizin Regensburg e.V.“. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die medizinische Versorgung von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern.

Der dritte Preis wurde auch doppelt vergeben. Zum einen erhält diesen Brigitte Ertl aus Bad Kötzting für ihr großes Engagement bei der Ehrenamtskoordination in der Gemeinschaftsunterkunft Bad Kötzting.

Ein weiterer Preisträger ist Nezamuddin Haydari, genannt „Karim“. Er kam als Flüchtling nach Deutschland und war Analphabet. Dennoch schaffte er es die Mittlere Reife zu erlangen und schließlich das Abitur nachzuholen. „Ein erstaunlicher Weg, der mir sehr viel Respekt abverlangt“, so Bartelt. Mit dem Preisgeld (500 Euro für die dritten Preise, 1000 Euro für die Zweiten sowie 2000 Euro für den ersten Preis) will der Afghane einen Verein gründen, in dem Geflüchteten geholfen wird. Minister Herrmann bedankte sich ausdrücklich bei den Menschen, die sich für Integration einsetzen. Dies sei nicht selbstverständlich.